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15.12.2014

Weihnachtsgrüße an alle Freunde und Verwandte

                                               



                     Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr
                                       aus Manilva (Spanien)

                                    Rudolf

11.12.2014



  Mein "my rolling Home" in seinem Heimathafen



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 Juni 2014 an die Ostsee

Bei schönem Wetter geht es vorbei an einer Opiumplantage in Macpomm. Jedenfalls war schon der Anblick dieser Mohnwiese berauschend.




Natürlich darf bei einem Rügenbesuch eine Schiffahrt zu den berühmten Kreidefelsen, die schon den Maler Caspar David Friedrich 1818 zu seinem berühmten Gemälde inspirierten, nicht fehlen.

                                Kreidefelsen auf Rügen (Caspar David Friedrich) 

Entstanden sind die Kreidefelsen übrigens aus kalkhaltigen Schalen, Skeletten und Panzern von Kleinlebewesen vor mehr als 50 Millionen Jahren. Allerdings muss man zugeben, dass diese herrliche Küstenlandschaft nicht nur aus weißem Kalk, sondern auch aus Sand, Lehm und Mergelgestein besteht. Dennoch ist der Reinheitsgehalt der Jasmunder Kreide besonders hoch.



Auf Usedom stehen wir auf einem schönen Naturcampingplatz. Der Blick auf das von der Sonne beschienene Achterwasser, an dem der Platz liegt, ist einfach traumhaft.



Meine Copilotin äußert den Wunsch mal über die polnische Grenze nach Swinemünde zu fahren. Dabei fällt mir ein, dass meine Eltern, die beide aus Pommern stammen, so von den Wanderdünen in Leba, dem Geburtsorst meines Vaters geschwärmt hatten. Kurzerhand schlage ich vor, dass wir uns Leba mal ansehen. Auf dem Weg dorthin, passieren wir Ortschaften wie Wollin, Kolberg, Köszlin und Stolp, dem Geburtsort meiner Mutter, deren Namen ich aus vielen Erzählungen meiner Eltern kenne. Irgendwie bin ich ergriffen, wie gerne hätten sie ihre alte Heimat doch noch einmal gesehen.

Leba war, nach den Erzählungen meiner Eltern, vor dem Krieg ein kleiner Fischerort. Mein Großvater betrieb neben der Landwirtschaft noch eine Fischräucherei und bei einem Schulfreund meines Vaters, der Fischer war und nach dem Krieg im Westen fischte, begann ich meine seemännische Ausbildung. Mittlerweile ist Leba ein, in Polen bekanntes Seebad mit allem was dazugehört. Etliche, auf Piratenschiffe getrimmte Ausflugsdampfer liegen im Hafen, den ungezählte Gaststätten säumen. Doch zur Zeit ist es noch ruhig. Im Juli, so heißt es, wird Leba zum Ballermann der polnischen Ostsee.
Wir machen uns mit einer Dünenbahn zu den Wanderdünen auf. Sie sind schon erstaunlich denn soviel Sand erwartet man eigentlich nur in der Wüste und sie sollen, so heist es, sogar eine Kirche unter sich begraben haben.



die hier so lansam den Wald verschlucken. Im Hintergrund : Der Lebasee


Ich stelle mir vor, dass meine Eltern (damals noch unverheiratet) sich irgendwo hier im August 1944 an einem lauen Sommerabend mit meiner Entstehung beschäftigt haben könnten.



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Juli 2014 An die Oberelbe und nach Prag

Ich fange gleich damit an der Margot die Wünsche von den Augen abzulesen: sie möchte gerne nach Dresden und da ich mich in der Ecke ganz gut auskenne, zögere ich nicht lange und stelle für sie ein hoffentlich interessantes Programm für die nächsten zwei Wochen zusammen.
Zunächst geht es nachWittenberge, wir wollen uns die Schlosskirche ansehen an der der Luther damals seine Thesen angenagelt hat.

                     

Aber da die Kirche eine Großbaustelle ist, in die wir nicht hineinkönnen, gibt uns diese Ansicht wenigstens ein kleines bisschen Luther - Feeling.

Unser nächster Stopp ist Meissen. Wir ergattern einen Parkplatz unterhalb der Albrechtsburg und mühen uns über gefühlte 1000 Stufen in die Altstadt hoch.


Die Albrechtsburg und der Dom von der Elbe aus gesehen


Der Dom zu Meissen
1260 begann man den eigentlichen Bau des Doms im Stil einer gotischen Hallenkirche. Ab 1268 konnten bereits der Chor und der Kreuzgang genutzt werden. Um 1270 wurde das große Chorfenster mit markantem Maßwerk und Glasgemälde gestaltet. Es folgten die Fertigstellung der Maria-Magdalenen-Kapelle an der Ostseite des Doms um 1280, heute als Lapidarium ( Sammlung von Steinwerken, etwa Skulpturen, Sarkophage, Epitaphe, Meilensteine, ...) genutzt), die achteckige Johanneskapelle im Jahr 1291 und der Kapitelsaal im Jahr 1297. Danach zog sich der Dombau über mehrere Jahrzehnte hin. Das Langhaus konnte erst um 1410 vollendet werden. Nur drei Jahre später, im Jahr 1413, wurde die Westfront mit ihren beiden ab 1315 gebauten Türmen durch einen Blitzschlag zerstört.
Jahrhundertelang zierte den Dom nur ein einziger Turm – der sogenannte „Höckrige Turm“ an der Ostseite, welcher 1909 umfassend saniert wurde. Die beiden heute weitgehend sichtbaren 81 Meter hohen Türme der Westfassade wurden zusammen mit dem vierten Geschoss des Doms erst zwischen 1903 und 1909 im Stil der Neugotik nach Entwürfen des Karlsruher Architekten Carl Schäfer unter Anleitung des ansässigen Architekten Joseph Schäffler als Dombauführer errichtet.



Ein gemütliches Kaffetrinken mit der Aussicht auf die Elbe und die Stadt Meissen.



An der  Porzellanmanufaktur kam ich, da ich versprochen hatte, meiner Margot ihre Wünsche von den Augen abzulesen, nicht vorbei. Bei der Ansicht der ausgestellten Erzeugnisse der letzten Jahrhunderte, schlägt ein Frauenherz höher. Aber um sich hier mit dem nötigsten Geschirr einzudecken, müsste man schon im Lotto gewinnen. Für´s Wohnmobil ist es, Gott sei dank, sowieso zu schwer. Und für zu Hause auch nicht geeignet, es passt nicht in den Geschirrspüler.


Meissener Porzellan ist Porzellan aus der ersten europäischen und im 18. Jahrhundert lange Zeit führenden Manufaktur, die von ihrer Gründung bis zum Jahr 1863 auf der Albrechtsburg in Meißen, dann in einem eigenen Werk produzierte.

Der Alchemist Johann Friedrich Böttger behauptete Anfang des 18. Jahrhunderts, dass er aus wertlosen Materialien Gold herstellen könne. Als das dem sächsischen Kurfürsten August dem Starken in Dresden zugetragen wurde, ließ er Böttger in der Jungfernbastei einsperren, um ihn Gold herstellen zu lassen. Nach einigen Jahren wurde Johann Friedrich Böttger von Ehrenfried Walther von Tschirnhaus überzeugt, sich an dessen Versuchen zur Herstellung von Porzellan zu beteiligen und begann, Ende September 1707 in der Porzellan-Forschung tätig zu werden. Die Experimente führten 1708 zur Erfindung des europäischen Porzellans

Am 23. Januar 1710  erfolgte per Dekret von August dem Starken die öffentliche Bekanntgabe einer Gründung der „Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur“ in Dresden und am 6. Juni 1710 die Einrichtung ihrer Produktionsstätte in der Albrechtsburg in Meißen. Die Manufaktur ging 1806 als „Königlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur Meissen“ aus dem Besitz der Krone in das Eigentum des sächsischen Fiskus über. Im Zuge der verfassungsmäßigen Erneuerung des staatlichen Eigentums nannte sich das Unternehmen ab 1918 „Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen“. In der DDR war die Manufaktur ein Volkseigener Betrieb. Seit dem 26. Juni 1991 firmiert sie als „Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH“, deren Gesellschafter der Freistaat Sachsen ist. Die weltweit führende Porzellanmanufaktur gehört zu den international bekanntesten deutschen Luxusmarken.
Zum Symbol für die Manufaktur sind die gekreuzten Schwerter geworden. Die Schwertermarke hatte sich ab 1731, als alle Porzellane aus Meißen mit einer Marke versehen sein mussten, gegen die AR-Marke („Augustus Rex“) und den Merkurstab durchgesetzt. Zur Kennzeichnung qualitativ nur bedingt brauchbarer Ware, aber auch zur Kennzeichnung sogenannter Weißware werden nach der Glasur an den Schwertermarken Schleifstriche angebracht. Die ersten Markierungen dieser Art sind auf Teilen aus der Zeit um 1764 zu finden.




Weiter geht unsere Fahrt nach Dresden. Hier haben wir für die nächste drei Tage, direkt an den Elbwiesen, unmittelbar gegenüber der historischen Altstadt, einen Stellplatz gebucht. Wir haben die berühmten Dresdener Postkartenmotive unmittelbar vor unserer Nase. Wir müssen nur über die Augustusbrücke gehen und schon sind wir von geschichtsträchtigen Bauwerken umgeben.

 Augustusbrücke

Unter August dem Starken baute der berühmte Barock-Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann gemeinsam mit dem Ratsbaumeister Johann Gottfried Fehre die Brücke 1727–1731 aufwendig um. Das Bauwerk war danach 402 Meter lang und besaß noch 17 Bögen. Bei einer Breite von 11,04 Meter zwischen den Brüstungen betrug die Fahrbahnbreite 6,8 Meter. Sie war für damalige Verhältnisse wegen ihrer Größe, insbesondere ihrer Fahrbahnbreite, besonders eindrucksvoll und wurde nach ihrem Bauherrn „Augustusbrücke“ genannt. Sie gehörte auch später zu den historischen Monumenten des barocken Dresden.



Die Frauenkirche


Der Rat der Stadt Dresden beschloss 1722, eine neue Kirche zu bauen. Er beauftragte den Architekten und Ratszimmermeister George Bähr mit der Planung. Diese dauerte vier Jahre, bis die Stadt am 26. Juni 1726 seinen Entwurf genehmigte. Am 26. August 1726 wurde der Grundstein gelegt, und bis 1743 entstand ein barocker Neubau. Er kostete 288.570 Taler, 13 Groschen und 64,4 Pfennige, die vorwiegend aus Spenden der Dresdner Bürger stammten. Diese waren eigentlich für die Ansiedlung der Salzburger Protestanten in Sachsen bestimmt, die wegen ihres Glaubens vertrieben worden waren. Inzwischen waren jene der Einladung des Königs von Preußen gefolgt und zogen durch Sachsen. Die Spendengelder wurden ihnen aber nicht ausgehändigt, sondern zum Bau der Frauenkirche zweckentfremdet.
Im Luftkrieg des Zweiten Weltkriegs wurde sie während der Luftangriffe auf Dresden in der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 durch den in Dresden wütenden Feuersturm schwer beschädigt und stürzte am Morgen des 15. Februar ausgebrannt in sich zusammen. In der DDR blieb ihre Ruine erhalten und diente als Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung. Nach der Wende begann 1994 der 2005 abgeschlossene Wiederaufbau, der rd. 180 Millionen € kostete und durch Fördervereine und Spender aus aller Welt finanziert wurde.


Die Katholische Hofkirche


Die Katholische Hofkirche in Dresden, geweiht der heiligsten Dreifaltigkeit ist Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen sowie eine Stadtpfarrkirche Dresdens. Sie wurde unter Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen durch Gaetano Chiaveri von 1739 bis 1755 im Stil des Barocks errichtet.
Als ehemalige Hofkirche ist sie durch einen Übergang mit dem Residenzschloss verbunden und liegt am Altstädter Elbufer. Sie entstand nahezu gleichzeitig mit der evangelischen Frauenkirche.4
Während der Luftangriffe auf Dresden vom 13. bis 15. Februar 1945 wurde die Kirche mehrfach von Sprengbomben getroffen. Das Dach und die Gewölbe im Innenraum stürzten ein. Die Außenwände wurden beschädigt, teilweise wurden sie vollständig zerstört. Der Wiederaufbau dauerte bis 1965.



Die  Brühlsche Terrasse




Der Zwinger




 

Der Zwinger entstand ab 1709 als Orangerie und Garten sowie als repräsentatives Festareal. Seine reich verzierten Pavillons und die von Balustraden, Figuren und Vasen gesäumten Galerien zeugen von der Prachtentfaltung während der Regentschaft des Kurfürsten Friedrich August I.




Die Semperoper



Von 1838 bis 1841 errichtete der Baumeister Gottfried Semper (1803–1879) ein neues königliches Hoftheater. Der Rundbau in den Formen der italienischen Frührenaissance wurde als eines der schönsten europäischen Theater berühmt. Am 21. September 1869 wurde das Gebäude bei einem Brand völlig zerstört.
Nach der Zerstörung wurde bereits 1871 mit dem Bau des Zweiten Königlichen Hoftheaters begonnen. Während der Bauarbeiten durfte Gottfried Semper immer noch nicht nach Sachsen zurückkehren. Auf Bitten der Dresdner Bevölkerung entwarf er deshalb aus der Ferne ein zweites Gebäude, das unter der Leitung seines ältesten Sohnes Manfred Semper (1838–1913) von 1871 bis 1878 am Theaterplatz erbaut wurde.
Dieser zweite Bau erlitt am Ende des Zweiten Weltkriegs durch den Luftangriff auf Dresden in der Nacht des 13. Februar 1945 starke Schäden.
Infolge des Luftangriffs war der Bau zu großen Teilen ausgebrannt. Das Feuer hatte den Zuschauer- und Bühnenbereich zerstört und die Rückwand des Bühnenhauses war eingestürzt. Nur die Wandelgänge waren vom Feuer verschont geblieben.
Ab 1948 konnte der Spielbetrieb im Großen Haus des Staatstheaters für Oper, Ballett, Schauspiel und Staatskapelle fortgesetzt werden. Die feierliche Eröffnung fand am 22. September 1948 statt.


 Das Residenzschloss

Im Jahre 1289 erfolgte eine erstmalige urkundliche Erwähnung die Burganlage als Castrum; der Innenhof der damaligen Burg maß 38 mal 36 Meter.
Um 1400 begann der Ausbau der Burg unter Markgraf Wilhelm dem Einäugigen zu einer fürstlichen Residenz. Damals wurden die unteren Teile des Hausmannsturms sowie der östlich damit verbundene zweigeschossige Palas von Grund auf errichtet. Von 1468 bis 1480 wurde die Anlage zu einer geschlossenen Vierflügelanlage erweitert.
Anlässlich der 800-Jahr-Feier des Hauses Wettin in den Jahren 1889–1901 nahm man einen großen Schlossumbau durch Gustav Fröhlich und Gustav Dunger mit Errichtung eines neuen südlichen Schlossflügels und einheitliche Fassadengestaltung im Neorenaissancestil vor.
Infolge der Luftangriffe auf Dresden gegen Ende des Zweiten Weltkriegs brannte am 13. Februar 1945 das Schloss bis auf seine Grundmauern nieder, wobei auch das Grüne Gewölbe beschädigt wurde. Das Zinn der Dächer schmolz durch die hohen Temperaturen.

Am 13. Februar 1985 stellte der damalige Staatschef Erich Honecker in Aussicht, dass der Außenbau des Schlosses 1986–1990 wiederhergestellt sein würde. Allerdings war 1989 noch nicht einmal der Westflügel fertig.
Nach der Deutschen Wiedervereinigung erhielt im Zuge des Wiederaufbaus des Schlosses 1991 der Hausmannsturm seine Spitze zurück. 2004 folgte die Einrichtung der Kunstbibliothek, des Kupferstichkabinetts, eines Studiensaales und des Neuen Grünen Gewölbes im Westflügel und im Bärengartenflügel. Im März 2006 fand die Wiedereröffnung der im Erdgeschoss befindlichen Schatzkammer „Historisches Grünes Gewölbe“ statt. Die Fürstengalerie wurde im August 2009 übergeben. Die Wiederherstellung der Englischen Treppe und der Türckischen Cammer erfolgte im März 2010.
Einer der bedeutendsten Räume des Schlosses, der Riesensaal im zweiten Obergeschoss des Ostflügels, wurde 2006/07 im Rohbau fertiggestellt. 1480 als zentraler Saal der Residenz angelegt, ist der im 16. Jahrhundert in seiner heutigen Dimension errichtete Riesensaal mit einer Länge von fast 60 Metern und einer Breite von 13 Metern der größte und bekannteste Raum des Schlosses. Seit Februar 2013 befindet sich hier ein Teil der neuen Dauerausstellung der Rüstkammer.
 


Pfunds Molkerei gilt als der schönste Milchladen der Welt und wurde 1998 ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Sie hat ihren Stammsitz in der Bautzner Straße 79 in Dresden und ist eine der Touristenattraktionen der Stadt.

Der repräsentative Hauptbau der Firma entstand bereits 1891. Unter den Kontorräumen lag der Laden, der ganz mit Fliesen im Neorenaissancestil ausgekleidet wurde, die Villeroy & Boch in Zusammenarbeit mit Dresdner Künstlern hergestellt hatte. Der Laden überstand die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg. 1972 wurde er von der DDR verstaatlicht und 1978 geschlossen. In den 1990er Jahren gelang eine Wiederbelebung der alten Tradition. Heute werden in Pfunds ehemaligem Laden vor allem Rohmilchkäseprodukte verkauft, außerdem gibt es Angebote für Besucher wie Käseverkostungen.



Gleich neben der Molkerei gibt es in der Bautzener Straße den Dresdner Senfladen. Hier kann man ca. 300 verschiedene Senfsorten verkosten. Ein Muß für Senffreunde.
Nach sovielen geschichtsträchtigen Eindrücken bewegen uns wir am Abend müde in Richtung unseres  rollenden Zuhauses. Um uns herum hunderte, nein tausende Dresdner in rot-kariert und Lederhosen bzw Dirndl die in Richtung Elbwiesen streben. Dort, direkt vor unserer Nase findet ein Open Air Konzert von Andreas Gabalier statt. Wir wussten nicht welch eine Hype der Bursche ausgelöst hat. Die Karten kosteten 55 € aber wir sitzen vor unserem Wohnmobil und hören kostenlos "I hob` mi verknollt in di".

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Am nächsten Tag verlassen wir Dresden und fahren an der Elbe entlang nach Bad Schandau. Das liegt kurz vor der tschechischen Grenze und soll unser Ausgangspunkt für Ausflüge in das Elbsandsteingebirge sein.


Der Parkplatz in Bad Schandau, unmittelbar am Elbufer wird uns die nächsten zwei Tage beherbergen. Zunächst einmal haben wir eine fast ganztägige Dampferfahrt von Bad Schandau nach Pillnitz und zurück gebucht. Bei herrlichem Wetter war diese Fahrt auf einem historischen Raddampfer ein Genuss. Die nachfolgenden Fotos können nur ein wenig von der Stimmung, die uns gefangen hatte, wiedergeben






Das Schloss Pillnitz




1694 erwarb Kurfürst Johann Georg IV. 1694 das Schloss Pillnitz, um es seiner Mätresse Magdalena Sibylla von Neitschütz zu schenken. Nach dem Tod Johann Georgs 1694 gelangte dessen Bruder Friedrich August (August der Starke) 1706 durch Rückkauf in den Besitz des Schlosses. Bald darauf schenkte er es seiner Mätresse Gräfin von Cosel. Im Jahr 1718 nahm er das Schloss durch Enteignung wieder zurück in seinen Besitz, nachdem die Gräfin in Ungnade gefallen war. Es sollte nun als Repräsentationsbau dem Spiel und der Unterhaltung der „höfischen Gesellschaft“ dienen.

Leider verfüge ich nicht über die ausreichenden Mittel um diese schöne Tradition, das Schloss seiner Geliebten zu schenken, wieder aufleben zu lassen. Ich hoffe aber dass mein Programm das ich für Margot zusammengestellt habe, dieses Manko wieder ausgleicht.

Weiter geht es zu Festung Königstein, eine der größten Bergfestungen in Europa sie liegt inmitten des Elbsandsteingebirges auf dem gleichnamigen Tafelberg oberhalb des Ortes Königstein am linken Ufer der Elbe.


Das 9,5 Hektar große Felsplateau erhebt sich 240 Meter über die Elbe und zeugt mit über 50 teilweise 400 Jahre alten Bauten vom militärischen und zivilen Leben auf der Festung.


Der Wallgang der Festung ist 1800 Meter lang und hat bis zu 42 Meter hohe Mauern und Sandstein-Steilwände. Im Zentrum der Anlage befindet sich der mit 152,5 Meter tiefste Brunnen Sachsens und zweittiefste Burgbrunnen Europas


Wahrscheinlich gab es bereits im 12. Jahrhundert eine steinerne Burg auf dem Königstein. Das älteste heute noch existente Bauwerk ist die an der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert errichtete Burgkapelle. In den Jahren 1563 bis 1569 wurde innerhalb der Burg der 152,5 Meter tiefe Brunnen in den Fels abgeteuft – bis dahin war die Besatzung des Königsteins auf Wasser aus Zisternen und auf Regenwasser angewiesen. Beim Bau des Brunnens musste täglich zusätzlich zum abgeteuften Gestein eine Wassermenge von acht Kubikmeter aus dem Schacht entfernt werden.
Zwischen 1589 und 1591/97 ließen Kurfürst Christian I. von Sachsen und sein Nachfolger die Burg zur stärksten Festungsanlage Sachsens ausbauen. Der bis dahin immer noch recht zerklüftete Tafelberg wurde rundherum mit hohen Mauern abgeschlossen.


Als Gebäude entstanden unter anderem das Torhaus, die Streichwehr, die Alte Kaserne, die Christiansburg (Friedrichsburg) und das Alte Zeughaus. Es folgte 1619 bis 1681 die zweite Bauetappe, bei der unter anderem die Johann-Georgenbastion vor der Johann-Georgenburg errichtet wurde. Als dritte Bauetappe rechnet man die Zeit von 1694 bis 1756, bei der unter anderem die Alte Kaserne erweitert wurde. Von 1722 bis 1725 bauten Böttcher und Küfer auf Wunsch von August dem Starken im Keller der Magdalenenburg das große Königsteiner Weinfass mit einem Fassungsvermögen von 249.838 Litern. Die Kosten betrugen 8230 Taler 18 Groschen und 9 Pfennige. Das Fass, das nur einmal vollständig mit Landwein aus der Meißner Pflege gefüllt war, musste 1818 wegen Baufälligkeit wieder entfernt werden.
Die Festung spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte Sachsens, wenn auch weniger durch militärische Ereignisse. Die sächsischen Herzöge und Kurfürsten nutzten die Festung vor allem als sicheren Hort in Kriegszeiten, als Jagd- und Lustschloss, aber auch als gefürchtetes Staatsgefängnis.

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Ein weiteres Higlight auf unserer Reise durch die, von Helmut Kohl versprochenen "blühenden Landschaften" steht uns bevor. Für die Naturschönheiten kann er sicher nichts, aber was wir vom Ostteil unserer Republik bisher gesehen haben, hat zwar länger als fünf Jahre gedauert, aber im Vergleich zu vor der Wende ist das Ergebnis aller Bemühungen durchaus anerkennungswert.

Wir brechen am frühen Morgen auf in Richtung Bastei. Gegen Mittag gibt es hier kein Durchkommen mehr. Unzählige Reisebusse mit Touristen aus allen Herren Länder strömen dann in Richtung Aussichtsplattform, um diesen einzigartigen Blick auf die tief unten vorbeifließende Elbe zu erhaschen.

 


Das Charakteristische dieses stark zerklüfteten Felsengebirges ist sein außerordentlicher Formenreichtum auf engstem Raum. Einmalig unter den mitteleuropäischen Mittelgebirgen ist der ökologisch bedeutsame ständige Wechsel von Ebenen, Schluchten, Tafelbergen und Felsrevieren mit erhalten gebliebenen geschlossenen Waldbereichen. Die Vielfalt der unterschiedlichen Standorte mit jeweils eigenen Verhältnissen in Bezug auf Boden und Mikroklima haben eine enorme Artenvielfalt hervorgebracht. Allein die Vielfalt der vorkommenden Farne und Moose wird von keiner anderen deutschen Mittelgebirgslandschaft erreicht.








Das Auftreten des Elbsandsteins und damit des Elbsandsteingebirges steht im Zusammenhang mit den großräumigen Ablagerungen eines ehemaligen Meeres in der Oberkreide.

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Nachdem wir alles schon gesehen, zieht`s es uns jetzt in die Welt hinaus. Wir folgen der Elbe unserem Heimatfluss hinauf nach Tschechien. 
 
 Usti nad Labem (Aussig an der Elbe)

Hier heißt sie Labe und entspringt im Riesengebirge in einer Höhe von 1346 m, etwa 7,5 km nordwestlich des tschechischen Ortes Špindlerův Mlýn (Spindlermühle), 400 m von der Grenze zu Polen entfernt. Kurz hinter dem Quellengebiet befindet sich der Elbfall. Die Elbe verlässt das Riesengebirge in südöstlicher und südlicher Richtung, also entgegen ihrer späteren Hauptfließrichtung. Ab Pardubice verläuft sie nach einem scharfen Knick in Richtung Westen, nimmt kurz darauf ihre Hauptrichtung Nordwesten auf, die sie mit wenigen Ausnahmen beibehält. Bei Mělník mündet der mit 430 km längste Nebenfluss, die Moldau, auf linker Seite in die bis dahin noch viel kürzere und wasserärmere Elbe. Die Moldau ist unser Ziel. Besser gesagt die "Goldene Stadt" an der Moldau - Prag. Hier haben wir auf einem Campingplatz, der auf einer Halbinsel mitten in der Moldau liegt, die nächsten drei Nächte gebucht. Wir hoffen, dass uns die Zeit reicht, um uns die Schönheiten dieser Stadt näher zu bringen.