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13.03.2014

08.02. - 01.03.2014 Marokko macht Spaß, auch ohne Progamm

Nachdem die tolle Gemeinschaft sich in Fes aufgelöst hat (schade!!) geht nun jeder seine eigenen Wege. Ich beschließe, da das Wetter in Spanien noch nicht so frühlingshaft ist, wieder in den Süden Marokkos, nach Agadir oder Dakhla (West Sahara) zu fahren. Ein Bekannter mailt mich an, er steht in Taghazoute, 20 km nördl. von Agadir. Ich muss sowieso in die Richtung also beschließe ich ihm einen Besuch abzustatten.
Ich fahre also von Fes über Rabat wieder nach Mohammedia. Hier haben wir auf unserer Rundreise auf einem Campingplatz übernachtet und haben dort hinter Mauern, gut bewacht, gestanden. Nachdem ich mittlerweile festgestellt hatte, daß Marokko für Womotouristen ungefährlich ist, bleibe ich direkt am Atlantik stehen. Es gibt aber hier, wie in vielen Landesteilen, selbsternannte Parkplatzwächter, die vorgeben den Auftrag zu haben,  eine Parkplatzgebühr ( ca. 10 Dh - 0,90 € ) zu kassieren. Ich bin ja nicht so und tue ein gutes Werk. Am nächsten Morgen, ich mache mich gerade fertig zur Weiterfahrt, kommt ein Fischer und bietet mir frische Doraden an. Ich nehme zwei, lasse sie mir gleich filettieren und bezahle 3 €. das Abendessen ist somit schon gesichert.
Auf einem Parkplatz in Casablanca (diese Stadt habe ich mir für meinen nächsten Marokkobesuch aufgespart), treffe ich einen deutschen Wohnmobilisten, dem aufgefallen war, dass vor Casablanca viele Schiffe stilllagen. Ich (als alter Seemann) weiß natürlich, dass sie auf einen Platz an den Piers im Hafen warten, um beladen oder gelöscht zu werden. Ich erkläre ihm aber, dass die Schiffe erst in den Hafen dürfen, wenn die Bordelle genügend Kapazitäten frei haben. Ich glaube, er hatte an meiner Erklärung so seine Zweifel.
Ich bleibe bis el Jadida auf der Autobahn und gehe dann auf die N1 bis Essaoira. Auf dem Parkplatz am Hafen lasse ich mir "my Rolling Home", dass zwischenzeitlich wieder genügend Staub angesetzt hat, für 8 € waschen.
Mein Bekannter hat mir empfohlen, ab Essaoira die Küstenstraße in Richtung Agadir zu fahren. Ich möchte mich an dieser Stelle bei ihm noch einmal für diesen Tip bedanken. Diese Straße, wenig befahren, ist einfach traumhaft.

 Ich suche mir, zur Übernachtung, ein Plätzchen am Point Imsouane und baue meinen Grill auf um meine Fischfilets zuzubereiten.




Nach einer ruhigen Nacht (ohne Parkplatzgebühren) erreiche ich gegen Mittag Taghazoute. Der Bekannte erwartet mich bereits an der Straße um mir das Finden des Freecamps zu erleichtern. Ich bekomme ein Plätzchen, direkt (50m) vom Atlantik entfernt. Ich stehe neben ihm und einem weiteren Landsmann auf den Fundamenten einer, bei dem großen Erdbeben 1960  zerstörten Hotelanlage. Vor uns der Strand und viele Surfer, denn Taghazoute ist Surferparadies.
Noch einmal stürze ich mich in den Verkehr, um mir einen neuen, ca. 150 km weiter südlich bei Sidi Ifni gelegenen, Campingplatz anzusehen. Nach Dakhla sind es noch über tausend km nach Süden. Das ist mir zu weit. Vielleicht beim nächsten Mal. Der Campinplatz bei Sidi Ifni ist nicht schlecht aber mein Platz in Taghazoute ist einfach nicht zu übertreffen. Ich drehe also wieder um, kaufe noch einmal bei Marjane in Agadir ein und verbringe noch eine weitere Woche bei den Bekannten. Das Wetter ist herrlich, so um 22 -23 Grad und Sonne, die mir über die Solaranlage den Strom liefert, satt. Trinkwasser bringt ein Tankwagen und jeden Morgen gibt es noch warme Baguette. Der kleine Fischereihafen ist zu Fuß in ca. 15 Minuten zu erreichen. Hier kann man vormittags den Fisch direkt vom Boot kaufen. Was will ich also noch mehr?
Auch hier gilt das Motto "man muß die Feste feiern wie sie fallen. Es gab eigentlich keinen aktuellen Grund für eine Feier, trotzdem lädt mein Bekannter uns, ohne uns den Grund zu nennen, in das beste Restaurant in Taghazoute ein. Da es in marokkanischen Restaurants keinen Alkohol gibt, hatte er Wein in ausreichender Menge mitgebracht (das wird fast überall geduldet) um mit uns, bei herrlich frischen Seezungen, seinen "Zeugungstag" zu feiern. Er hatte sich ausgerechnet dass seine Eltern ihn, vor 74 Jahren, an diesem Tag gezeugt haben müssen. Ich finde diesen Grund für eine Feier richtig gut und fange schon mal an zu rechnen.
Aber irgendwie habe ich dann doch den Wunsch nach etwas mehr Komfort und da ich der Meinung bin dass der Winter auch in Spanien vorbei sein muss, plane ich meine Rückkehr nach Manilva. 
Einen Tag vor meiner geplanten Abreise taucht ein Kunstmaler auf, der Wohnmobile bemalt. Ich habe schon mehrere Fahrzeuge gesehen, die er mit marokkanischen Motiven bemalt hat. Wir werden uns schnell handelseinig und ich lasse mir ein bleibendes Souvenier in Acrylfarbe auf "my Rolling Home" malen.
So verschönt trete ich meine Rückreise nach Europa an. Die Freunde auf dem Campingplatz in Manilva sind noch da und, so mailt mir jedenfalls Dieter, freuen sich schon auf mich. Ich fahre fast tausend Kilometer mit zwei Übernachtungen in der Wildnis über Essaouira, Casablanca und Rabat immer an der Küste entlang. Den letzten Tag nehme ich die Route über das Rifgebirge nach Martil um von dort gleich früh die Grenze nach Ceuta zu passieren. Vor Tetuan kommt mir ein Womokonvoi entgegen. Vorweg "Uns Uwe" (man sieht sich immer zweimal im Leben) mit seiner nächsten Gruppe, die das ganze Abenteuer noch vor sich haben.
Die letzte Nacht in Marokko verbringe ich, nachdem ich noch ein paar Sachen eingekauft habe, auf dem Kundenparkplatz des Marjane. Am nächsten Morgen stehe ich bereits um 8 Uhr an der Grenze. Obwohl der Andrang gar nicht so schlimm ist, brauche ich doch fast drei Stunden bis ich in Ceuta bin. Da es wieder Probleme mit Flüchtlingen gegeben hatte, wurde jedes Fahrzeug eingehend kontrolliert und das dauert....
Ich verpasse die erste Fähre und muss am Fährhafen über vier Stunden auf die Nächste warten. Dann läuft aber alles reibungslos ab. Ich fahre noch schnell zum Lidl in Estepona und vor dem Campingplatz ziehe ich mich um. In meiner Djellaba und mit Turban frage ich in der Rezeption nach einem Platz für mein Kamel. Unter großem Gelächter geleitet Rudi, der Inhaber des Platzes, mich zu meinem alten Stellplatz, den er, nachdem er gehört hatte dass ich wieder im Anmarsch bin, für mich frei gehalten hatte. Dort werde ich schon erwartet. Alle sind da und empfangen mich wie einen verlorenen Sohn. Es ist wie nach Hause kommen und der Tag endet in einer großen Party mit Märchen aus 1000 und einer Nacht.

Fazit dieser Reise
Ich habe in Marokko auf dieser, von "Uns Uwe", einem Guide, der Marokko liebt, geführten Tour und im Anschluss danach insgesamt 6500 km zurückgelegt. Er hat mich mit seiner Liebe angesteckt. Dieses Land hat mich begeistert. Wenn man den europäischen Alltag irgendwann hinter sich gelassen hat, die Perfektion in unserem Leben abgestriffen hat, beginnt diese Liebe.
Die Naturschönheit und die Vielfältigkeit dieses Landes, das offensichtlich die Traditionen mit der Moderne optimal zu verbinden weiß, verdienen in den Zeiten, in dem die islamischen Völker sich einer, nicht immer gerechten Kritik, aussetzen müssen, eine besondere Beachtung. 
Wer dieses Land mit einem offenen Herzen bereist, wird sehr schnell feststellen: " habibi Marokko"



Salem Aleikum
Euer Ali Baba

Hallo Freunde meines Blogs. Ich werde diese Tour im Winter 2014 / 15 noch einmal fahren. Es wäre schön sie mit zwei / drei weiteren netten Wohnmobilisten gemeinsam zu erleben. Wer möchte, melde sich bitte bei mir.
Email:  womotramp1@gmail.com
Handy: 0157 39545010


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