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18.02.2018

Andalusien ist mehr als nur Meer


Granada
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, die Schönheiten Andalusiens zu beschreiben. Ein absolutes Muss ist die Alhambra in Granada. Allerdings wer morgens zu spät aus den Federn kommt.......den bestraft das Leben. Ist die Historie von Granada doch eng mit den Mauren verbunden, hat man aber, wenn man zu spät kommt, den Eindruck es wären nicht die Mauren gewesen, sondern dass irgendwie das Reich der Mitte daran beteiligt gewesen sein muss........es gibt ab zehn / elf Uhr hier an der Alhambra auf jeden Fall mehr Chinesen als Mauren. Also.......früh aufstehen und los geht´s entlang der Küste in Richtung Malaga.......
Nach Motril führt eine Schnellstraße direkt nach Granada. Vorbei geht es an den schneebedeckten Gipfeln, der Sierra Nevada, die mich nach dem frühlingshaften Wetter an der Küste, daran erinnern, dass jetzt, im Februar ja in Deutschland eigentlich noch tiefster Winter ist........ 
Nach eineinhalb Stunden mit grandiosen Aussichten habe ich mein Ziel erreicht.........die Alhambra. Dazu ist bei Wikipedia folgendes zu lesen: "Die Alhambra ist eine bedeutende Stadtburg auf dem Sabikah-Hügel von Granada. Die als eines der schönsten Beispiele des maurischen Stils der islamischen Kunst gilt. Der Baukomplex ist eine für das Mittelalter typische Kombination aus einer befestigten Oberstadt mit einer separat befestigten Zitadelle für den Machthaber. Die Oberstadt beherbergte neben dem Adel und dem Militär auch die höher stehende Bürgerschaft, Kaufleute sowie wichtige Handwerker. Auch die Waffenschmiede befand sich hier. Als Alcazaba wird in der Literatur eine Stadtburg (Akropolis) bezeichnet, eine großflächige Befestigungsanlage mit stadtähnlichem Charakter mit Stadtburg oder Zitadelle. In Granada wird die Zitadelle als Alcazaba bezeichnet, während die Gesamtanlage Alhambra heißt. Der Burgberg war bereits in vorrömischer Zeit besiedelt. Nach der Eroberung der iberischen Halbinsel erbauten die Mauren hier eine Burg. Urkundliche Erwähnung fand sie während der Bürgerkriege des 9. bis 12. Jahrhunderts als „Ma’qil Ilbīra“ (Elvira-Festung), als Sawwar Ibn Hamdun wegen Bürgerunruhen im Kalifat von Córdoba in die Festung zog. Sie bewies ihren Wert als Festung auch in mehreren Kriegen gegen das Kalifat von Córdoba. Unter König Bādis ibn Habbūs (1038–1073) erbaute sein jüdischer Kanzler Jūsuf ibn Naghralla (Jehoseph han-Nāghīdh) auf dem Felsen der Alhambra eine Festung (al-ḥiṣn al-ḥamrāʿ), nach den Memoiren von ʿAbd Allāh (1073–1090), um sich vor der Bevölkerung der Stadt zu schützen. Im Jahr 1238 verlegte der erste Nasridenherrscher, Muhammad ibn Yusuf ibn Nasr Al-Ahmar (dt.: „der Rote“), seine Residenz von Jaén nach Granada und begründete als Mohammed I. in Granada seine eigene Dynastie, die Nasriden, die bis 1492 über das Emirat von Granada herrschte. Muhammad veranlasste den Bau der Zitadelle auf dem Gelände der heutigen Alhambra. Die Befestigung der Alcazaba (Oberstadt) wurde im 13. und 14. Jahrhundert errichtet. Der Herrscherthron stand im Comares-Turm am Rande der Festung. So hatten die Emire stets ihr Land im Blick. Unter Yusuf I. (1333–1354) und Muhammad V. (1354–1391) wurde die Nutzung der Alcazaba neu organisiert. Die Zitadelle hatte nun eine rein militärische Bedeutung. Die restliche Oberstadt wurde zum Regierungs- und Verwaltungssitz ausgebaut. Die Privatresidenzen der Emire befanden sich ebenfalls hier. Im Kellerraum des Comares-Turmes ließ Emir Abu l-Hasan Ali auf Betreiben seiner Geliebten Soraja seine Frau Aisha und den Kronprinzen, Muhammad (Boabdil), einsperren. Den beiden gelang jedoch der Legende nach in einem Korb, den Helfer außen am Turm herabließen, die Flucht. Unter der Herrschaft der Kalifen von Córdoba war Al-Andalus ein reiches, blühendes Land. Kunst und Wissenschaft waren weltberühmt, das Handwerk galt in ganz Europa als Vorbild. Für alle Kinder gab es Schulen, für die Einwohner der Stadt Krankenhäuser, Bibliotheken und Freizeitzentren. Die Straßen waren befestigt, und es gab überall Wasserleitungen – im christlichen Europa war solch ein Luxus unbekannt. Im Emirat von Granada, obwohl politisch und wirtschaftlich in hohem Maße von Kastilien abhängig, erlebte diese Kultur eine letzte, späte Blüte. Gegen Ende des Nasridenreiches wurde die Zitadelle durch ein Artillerie-Bollwerk in Richtung der Stadt verstärkt. Der letzte maurische Herrscher Muhammad XII. (Boabdil) kapitulierte nach langer Belagerung im November 1491 und übergab die Festung am 2. Januar 1492 an die Katholischen Könige (spanisch Reyes Católicos). Damit fiel die letzte Bastion der Mauren in Spanien."
 Blick von der Alhambra auf die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada 

 Blick von der Alhambra auf die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada


Blick auf die Alhambra

Granada

 Alhambra


Gartenanlage und Innenhof


Wand - und Fensterverzierungen des Wohntraktes


Löwenhof mit dem Löwenbrunnen


Löwenbrunnen


Comares, Myrtenhof

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Ronda

Eine der schönsten Städte hier im südlichen Andalusien ist für mich Ronda........Mit ca. 35.000 Einwohnern, Rondeños genannt, und einer Fläche von rund 480 km² ist Ronda eine der größten Ortschaften unter den „weißen Dörfern“ Andalusiens.  Ronda liegt auf einer Höhe von 723 m über dem Meeresspiegel, rund 113 km westlich der Provinzhauptstadt Málaga und 50 km nördlich der Costa del Sol. Sie besitzt eine atemberaubende Lage auf einem Berggipfel oberhalb einer ca. 100 Meter tiefen Schlucht. Diese Schlucht (El Tajo) teilt die Neustadt, die ungefähr aus dem 15. Jahrhundert stammt, von der Altstadt aus der Zeit der maurischen Herrschaft. Überspannt wird der Abgrund von drei Brücken: die Puente Árabe („Arabische Brücke“), die Puente Viejo („Alte Brücke“) und die bekannteste, die im 18. Jahrhundert erbaute Puente Nueva („Neue Brücke“). Die Puente Nuevo, eine Steinbrücke über der Schlucht, bietet einen hervorragenden Aussichtspunkt, über die Schlucht und und gestattet den Blick weit in die, als Serranía de Ronda bekannten Berglandschaft, zu der auch die Naturparks Sierra de Grazalema und Sierra de las Nieves gehören, hinein. Die in der Neustadt gelegene Plaza de Toros, eine legendäre Stierkampfarena aus dem 18. Jahrhundert, gehört zu den hervorstechendsten Wahrzeichen der Stadt.

Bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom aber es gibt immer einen, der schöner ist als wie der andere, deshalb wähle ich dieses Mal die Strecke von der Küste über Manilva auf die A-377. Die sehr kurvenreiche Straße führt durch tolle Landschaften und Felsformationen, vorbei an weißen Dörfern.


Immer wieder gibt es an besonders schönen Aussichtspunken Parkmöglichkeiten und die Luft war so klar, dass aus ca. 50 Kilometern Entfernung noch der Felsen von Gibraltar gut zu erkennen war...... Auf diesem Felsen leben im Übrigen, die einzigen Affen Europas in freier Wildbahn.

Auf einer vorhergehenden Tour konnte ich diese Fotos vom Felsen aus der Nähe machen. Ich betitelte diese Fotos damals mit  "Dunkle Wolken über dem Empire" nicht ahnend, dass, nach dem zwischenzeitlich erfolgten Brexit, dieser Titel einen tieferen Sinn bekommen sollte........
Nochmal "Dunkle Wolken über dem Empire"

Die "Weißen Dörfer" sind ja jedem Andalusienkenner bekannt aber kennt jemand das "Blaue Dorf" Juzcar??........ Etwa 25 Kilometer vor Ronda, bin ich aus reiner Neugierde einer kleineren Abzweigung gefolgt und was sehe ich?.......Eingebettet in den Bergen liegt ein komplett in babyblau gestrichenes Dorf....... Juzcar ein Ort mit ca. 220 Einwohnern gilt als das erste Schlumpfdorf der Welt. Aus Anlass der Weltpremiere des Films "Die Schlümpfe" am 16. Juni 2011 in Júzcar wurden alle Fassaden des Dorfes blau gefärbt, einschließlich der Kirche und Grabsteine. Bei einer Abstimmung zum Ende des Jahres 2011 wurden die Bewohner gefragt, ob die Häuser weiterhin blau bleiben oder in den weißen Ursprungszustand zurückversetzt werden sollen. 33 Bewohner stimmten dagegen, 141 Bewohner dafür. Damit blieb Júzcar blau........






Aus - und Ansichten von der Puente Nueva in die Schlucht und die, Ronda umgebende Landschaft



Todesmutig stelle ich mich vor der Plaza de Toros dem wilden Stier.......Gott sei Dank reagiert er nur auf eine rote Muleta






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Cordoba
Andalusienkenner unter meinen Campingfreunden haben mir erzählt, dass an Cordoba kein Weg vorbeigeht, also führt mich meine nächste Tour dahin..... Córdoba (gesprochen Cordowa) ist die Hauptstadt der Provinz Córdoba im Süden Spaniens und die drittgrößte Stadt Andalusiens. Die Stadt, deren Vorläufer bis in die römische Antike reicht, ist von ihrem historischen Erbe und vielen Bauten aus der Zeit der maurischen Herrschaft geprägt, als Córdoba zeitweilig das Zentrum von Regierung und Gelehrsamkeit auf der iberischen Halbinsel und eine der größten Städte der Welt war. Die aus einer Moschee hervorgegangene Mezquita-Catedral, eine der größten erhaltenen Kathedralen Europas, ist seit 1984 und ein Großteil der Altstadt seit 1994 UNESCO-Weltkulturerbe...... 
Ich folge der Route der Kalifen........diese Straße verbindet Granada und Cordoba, die jeweiligen Hauptstädte der Kalifen- bzw. Nasridenherrschaft in Al-Andalus. Im Mittelalter zählte der Weg zu den meistfrequentierten Strecken auf der Iberischen Halbinsel. Händler aus der ganzen bis dahin bekannten Welt nützten ihn als Versorgungsroute für die beiden bedeutenden Orte sowie als Handelsweg. Daneben war er der Weg des Wissens, der Wissenschaften und der Künste. Von Granada führt die Route weiter vorbei an historisch bedeutende Orte mit mächtigen Verteidigungsanlagen und Stadtmauern wie Baena, Castro del Río und Espejodie die auch für ihre hervorragenden Olivenöle berühmt sind. In dieser Ecke findet man Olivenplantagen, soweit das Auge reicht und natürlich lasse ich es mir nicht nehmen, mich unterwegs an einer Ölmühle mit kaltgepresstem Olivenöl der Spitzenklasse zu einem touristenunabhängigem Preis einzudecken....... 

Zur Geschichte Cordobas ist bei Wikipedia folgendes zu lesen: Córdoba geht auf eine alte iberische Siedlung zurück. Sie wurde 169 v. Chr. von den Römern besetzt und entwickelte sich als Corduba zum Hauptort Südspaniens. Aus der römischen Zeit stammt auch die Puente Romano („Römische Brücke“). Sie führt über den Guadalquivir, dem einzigen schiffbaren Fluss Spaniens, auf dem zur Römerzeit Lastschiffe bis Cordoba fuhren, zur Kathedrale und hat 16 Bögen. Sie wurde nach der Schlacht von Munda (45 v. Chr.) von den Römern errichtet und war einst Bestandteil der Via Augusta. Die Brücke wurde im 10. Jahrhundert von den residierenden maurischen Kalifen vollständig erneuert und nach der Reconquista mehrfach renoviert. Im 3. oder 4. Jahrhundert wurde Corduba Bischofssitz. Einer der ersten Bischöfe soll Ossius (Hosius) gewesen sein, der als Berater Konstantins des Großen u. a. maßgeblich das Konzil von Nicäa beeinflusste. Nach der Zerstörung durch die Vandalen blieb Córdoba Teil des Westgotenreiches. Von 554 bis 571 gehörte es zur oströmischen Provinz Spania. Nach der Rückeroberung durch die Westgoten 572 verlor es an Bedeutung und verfiel zusehends. 711 wurde die Stadt von den Mauren eingenommen, war ab 716 zeitweise Sitz der Statthalter von al-Andalus und ab 756 die Hauptstadt des umayyadischen Emirats von Córdoba. Im 9. Jahrhundert wirkten hier der Universalgelehrte ʿAbd al-Malik ibn Habīb sowie der Traditionarier Baqī ibn Machlad, dem eine Schlüsselrolle bei der Einführung der Hadith-Gelehrsamkeit in al-Andalus zukommt. Im 10. Jahrhundert wurde das Kalifat von Córdoba errichtet. In dieser Zeit lebten ungefähr eine halbe Million Menschen in Córdoba (arabisch قرطبة, Qurtuba), das damals eine der größten Städte der bekannten Welt war. Christen, Juden und Muslime lebten meistens friedlich zusammen. Nach Aussage des andalusischen Gelehrten asch-Schaqundī (gest. 1231/32) waren die Bewohner von Córdoba die eifrigsten Anhänger der malikitischen Rechtsschule, so dass sie keinen Herrscher einsetzten, wenn er nicht gelobte, sich bei seinen Entscheidungen nach diesem Madhhab zu richten. Nach dem Untergang des Kalifats errang in der Zeit der Taifa-Königreiche zunächst 1031 die maurische Dynastie der Dschahwariden die Herrschaft, die 1069 von den Abbadiden aus Sevilla abgelöst wurde. Nach deren Sturz 1091 gehörte die Stadt zum Herrschaftsbereich der Berberdynastie der Almoraviden. 1148 wurde die Stadt von den Almohaden erobert und 1236, im Rahmen der Reconquista, von den christlichen Truppen für Kastilien (Fall von Córdoba). Während des spanischen Unabhängigkeitskrieges wurde die Stadt am 8. Juni 1808 von französischen Truppen unter General Pierre Dupont de l’Étang eingenommen, ausgeplündert und zum großen Teil zerstört. 
Heute hat Cordoba ca. 326.000 Einwohner die zum großen Teil vom Tourismus provitieren.
















Die Mezquita-Catedral ist das bedeutendste Bauwerk der Stadt, das ab 784 als Moschee errichtet und mehrfach erweitert wurde. Mit seiner Ausdehnung von 23.000 m² wäre es heute die drittgrößte Moschee der Welt. Etwa 860 Marmorsäulen in parallelen Reihen tragen jeweils zwei übereinanderliegende Bögen und bewirken so ein besonderes Spiel von Licht und Schatten. Die wohl bedeutendste Gebetsnische maurischer Herkunft ist die ca. 960 von al-Hakam II. erbaute Mihrab, ein gewölbter Schrein mit byzantinischen Mosaiken. 1236, im Jahr der Rückeroberung durch die Christen, wurde die Moschee zur christlichen Kathedrale geweiht. In der Mitte der Moschee wurde ab 1523 über 234 Jahre hinweg ein gewaltiges Kirchenschiff im Stil der Renaissance erbaut.











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