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05.03.2014

28.01. - 31.01.2014 Vom Palmenhain in Zagorra in Isolde Neumanns Wüstenkaffee "Fata Morgana"

Dieser Campingplatz in Zagorra ist ein Traum. Umgeben von Wüste, stehen wir unter Palmen mit allem Komfort eines guten Platzes. Warme Duschen, Strom und Wasser, Baguetteservice und ein kleines Restaurant in Form eines Berberzeltes in dem man für ca. 7 € ein 3 Gänge Menü bekommt.












Es ist geplant den nächsten Tag ca. 100 km nach Mhamnid an den Rand der Sahara zu fahren, dort eine Nacht zu bleiben und eine weitere Nacht in einem Wüstencamp zu verbringen. Ich klinke mich aus, weil ich keine Lust habe, im Schlafsack bei ca. 0 Grad im Zelt zu schlafen. Ich möchte mir die Gegend aber ansehen und so beschließe ich mitzufahren und am Abend wieder nach Zagorra zurückzufahren.
Wir machen unterwegs halt bei Isolde Neumanns Wüstenkaffee "Fata Morgana". Isolde ist eine ca. 75 Jahre alte Münchnerin, Kunsthändlerin und hat sich irgedwann in die Wüste verliebt. Sie hat das Kaffee erbaut und pendelt nun zwischen München und Oulay Drils. Wir lernen am Rande der Wüste eine erstaunliche Frau voller Geist und Witz kennen. Und - sie bewirtet uns mit selbst-gebackenem Kuchen.

















Ich habe mir vor meiner Reise einen Reiseführer der wohl bekanntesten Reiseschriftstellerin für Marokko, Edith Kolbach, gekauft. Während wir nun bei Kaffee und Kuchen sitzen, erscheint plötzlich eben diese Edith Kolbach. Wir unterhalten uns angeregt und ich lasse mir die Gelegenheit nicht entgehen mir von ihr mein Buch signieren zu lassen.










Das Tor zur Wüste
»Wüste ist der Garten Allahs, aus dem dieser alles überflüssige menschliche und tierische Leben entfernt hat, damit es einen Ort gebe, wo er in Frieden wandeln könne.«
Das tatsächlich mit Sand bedeckte Gebiet wird Erg genannt. Flächenmässig am Grössten sind riesige und topfebene Geröll- und Kieselwüsten, Reg genannt. Das Geröll besteht aus großen und oft durch Hitzesprengung sehr scharfkantigen Gesteinsbrocken, während der Kiesel einen bunten Teppich aus farbigen Steinchen bildet.



Ein Blick in die Erg Chegagga





Ich wende meinen Gipfelstürmer und fahre zurück nach Zagorra. Diese Fahrt hat sich auch ohne Wüstencamp gelohnt. Ich habe interessante Menschen kennengelernt. Am späten Nachmittag bin ich wieder in Zagorra und werde hier noch zwei Nächte unter Palmen verbringen.

Da mein Gipfelstürmer mittlerweile mit einer dicken Staubschicht überzogen ist, hätte ich ihn gerne gewaschen, traue mich aber nicht, wir sind ja in der Wüste und da ist ja bekanntlich das Wasser knapp. Als ich das Thema bei den Mitarbeitern des Platzes anschneide, sind sie sofort bereit meinen Wunsch für umgerechnet 5 € zu erfüllen. Mutig geworden frage ich noch nach einem Wäscheservice und siehe da für weitere 5 € ( 55 Dirham oder 55 Brote) ist  die Putzfrau gerne bereit diese Aufgabe zu übernehmen. Das ist ein Service, das Auto blank und die Wäsche sauber und nicht verfärbt, so lässt es sich leben.





Am nächsten Morgen sind meine Schlappen, die ich vor meinem Wagen stehen hatte, verschwunden. Am Abend war ein holländischer Offroader, der einen Hund an Bord hatte, gekommen und hatte sich neben mich gestellt. Ich ging daher zuerst mal nachsehen ob meine Schlappen vielleicht bei ihm wären. Und richtig neben seinen Schlappen standen auch meine. Ich fragte ihn im Spass, ob er seinen Hund abgerichtet hätte Schuhe zu klauen. Er reagierte sauer, sein Hund klaut nicht. Etwas später erfuhr ich dass der platzeigene Hahn schon mal Schuhe klaut und überall verteilt. Das Personal hatte meine Schuhe gefunden und beim Holländer abgestellt. - Asche auf mein Haupt. -


04.03.2014

25.01. - 27.02.2014 auf der Tour Tafraoute - Zagorra taufe ich meine Bergziege in Gipfelstürmer um

Uns Uwe, unser Guide hat uns gewarnt. Zunächst geht es in engen Serpentinen und Steigungen bis 20%  durch atemberaubende Berglandschaften.




Ich fürchte dabei bergauf stehen zu bleiben und bergab meine Bremsen zu ruinieren. Beim Anfahren nach einem Fotostopp habe ich plötzlich den 1. Gang drin. Was ist das? Ich konnte doch bisher nicht runterschalten! Ich probiere weiter und bediene den Schalthebel mal mit Arretierung mal ohne und siehe da es funktioniert. Ich kann mit etwas hakeln drei Gänge runterschalten.
Das eröffnet mir völlig neue Perspektiven. Meine Bergziege klettert nun wie ein Gipfelstürmer. Das ist ab sofort ihr neuer Name. Bergab kann ich die Motorbremse nutzen und bin glücklich.
Dann kommt aber eine Straße, die ist eigentlich keine. Ein 2 - 2,5 m breiter Asphaltstreifen, mit ca 10 - 15 cm tiefen Löchern wie ein schweizer Käse, und mit abgebrochenen scharfen Kanten. Hoffentlich halten das die Reifen aus. Ich befürchte das Schlimmste und kurbele mich halbtot um dieses zu verhindern. Bei Gegenverkehr hat jeder eine Fahrzeugseite in der Piste. Wir brauchen für die 20 km eine volle Stunde. Und dann, wie aus heiterem Himmel - eine nagelneue Piste, sogar mit Flüsterasphalt bis

Igherm, wo wir eine Rast einlegen. Nachmittags geht es wieder in die Berge bis ca 2000 m und steil bergab ins Tal

durch weite Palmenoasen nach

 unserem Freecamp für heute Nacht in der Nähe von Tagmoute


Heute soll es über 140 km über Tata, Tissint nach Foum Zguid gehen. Tata überrascht uns sehr. Diese Stadt ist ein komplett neuer Ort vom Reißbrett. Tata liegt südlich des Antiatlasin etwa 950 m Höhe ü. d. M. am Rand eines fruchtbaren Oasentals. Wichtige Straßenverbindungen sind die N 12, die − aus Richtung Guelmim im Westen kommend − bei Foum-Zguid endet, und die R 109, die wenige Kilometer östlich von Taroudannt beginnt und den gesamten Antiatlas von Nord nach Süd quert. Als Hauptstadt der gleichnamigen Provinz ist Tata ein wichtiges Verwaltungszentrum im äußersten Süden Marokkos. Unweit der − über weite Strecken niemals eindeutig bestimmten und deshalb strittigen − Grenze zu Algerien gelegen, ist die Umgebung von Tata ein wichtiger Militärstandort mit einem etwa 20 Kilometer westlich gelegenen Luftwaffenstützpunkt, dessen Start- und Landebahn aber auch zivil genutzt wird.
Nach ca. 70 km wüstenähnlicher Landschaft erreichen wir die Oase Tissint.


Hier gibt es Wasser mit kleinen Wasserfällen









Nach einem Fußbad gegen wir die restlichen 70 km an

und erreichen am frühen Nachmittag den Campinplatz Khayma Parc in Foum Zguid.






Nach einer heißen Dusche, Entsorgung und mit Stromversorgung ist die Welt wieder in Ordnung.


Aber die Karawane zieht am nächsten Morgen weiter. Es steht eine Strecke von 270 km über Agdz nach Zagorra im Programm.
Ehemals war Agdz ein wichtiger Rastplatz für die aus Timbouktou über Zagora nach Marrakesch reisenden Handelskarawanen. Hier konnten Mensch und Tier Kräfte sammeln für den beschwerlichen Aufstieg über den nur etwa 20 km nördlich gelegenen aber bereits 1660 m hohen Bergpass Tizi n'Tinifift. Da die Passstrecke auch heute noch kurvenreich und stressig ist, ist Agdz immer noch ein wichtiger Halt für Busse und LKW's

Dieses Schild weist daraufhin, dass eine Kamelkarawane noch 52 tage bis Timbouktou benötigt.
Auf guten Strassen geht es entlang des Wadi Draa, ein regelmäßig austrocknender Fluss, mit einer (theoretischen) Länge von etwa 1100 Kilometern. Als Fluss ist er nur bis Zagora erkennbar; dahinter trocknet er die meiste Zeit des Jahres hindurch aus, obwohl sein Bett noch durch vereinzelte Oasen bis Mhamid wahrnehmbar bleibt. Der Draa bildet im Südwesten des Landes etwa 390 Kilometer lang die − immer noch umstrittene − Grenze zu Algerien und ist − nach seltenen aber manchmal heftigen Regenfällen − der längste Fluss des Landes.

Nach gut 90 km erreichen wir Zagorra

Das Stadttor
Zagorra ist eine Oasenstadt in der Region Souss-Massa-Daraâ mit etwa 34.000 Einwohnern. Zagora ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.
Wir fahren weiter zum Campingplatz Oasis Palmier, einem sehr schönen Platz mit sehr freundlichem Personal, dass uns sogar Teppiche und Gartenmöbel vor die Mobile stellt.