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02.08.2020

Eine Reise in die Vergangenheit

Im Alter, so sagt man, lässt das Kurzzeitgedächtnis nach aber das Langzeitgedächtnis soll immer besser funktionieren. Also machte ich mich dieser Tage einmal auf eine Reise in meine Cuxhavener Vergangenheit auf........ Meine Eltern stammen von der pommerschen Ostseeküste (heute Polen). Mein Vater (Kampfschwimmer und Minen - und Torpedospezialist) war Ende 1944 in britische Gefangenschaft geraten und meine Mutter hatte sich Anfang 1945, hochschwanger, einem Flüchtlingstreck nach Westen angeschlossen. Ihr Ziel.......Cuxhaven. Dort lebte der Bruder meines Großvaters mit seiner Frau Maria. Onkel Charlie, eigentlich Karl - Friedrich, war Kapitän, der noch mit Frachtenseglern um Kap Hoorn gesegelt war. Sie besaßen dort ein Haus hinterm Deich und boten ihr Unterschlupf. Nachdem mein Vater 1946 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen worden war, stieß er zu uns und vervollständigte unsere kleine Familie, denn Ende Mai 1945, drei Wochen nach Kriegsende, verließ ich den schützenden Leib meiner Mutter und wagte mich, nachdem die Kriegsgefahr vorbei war, in das Licht der Öffentlichkeit. Oma Selma und Opa Fritz wurden aus Polen ausgewiesen und kamen nur mit dem, was sie am Leibe hatten, auch in Cuxhaven an. Nun wurde es in dem Haus vom Käpt´n Charlie ziemlich eng. Mein Vater ließ sich von der Stadt ein Stück Brachland zuweisen das er mit Hilfe der Familie urbar machte und auf das er eine 25 m² Baubaracke aufstellte. Hier verbrachte ich die ersten Jahre meiner Kindheit. Ab 1948 (zwischenzeitlich waren wir zu viert) bekam Charlie ein Kommando auf einem Fischdampfer und nahm Vater mit auf See. Später ging er zum Kampfmittelräumdienst. Beides war für damalige Verhältnisse gut bezahlt und so kaufte er Anfang der Fünfziger für zwanzigtausend Mark ein damals schon recht altes Wohnhaus mit einer Fischräucherei und machte sich als Fischhändler selbstständig........In diesem Haus lebte ich mit meinen Eltern und meinem Bruder, der 1957 in der Elbe ertrank, bis ich 1959, drei Tage vor meinem vierzehnten Lebensjahr, meine seemännische Ausbildung in der Hochseefischerei begann und mich danach viele Jahre in der Weltgeschichte herumtrieb. Jetzt........über sechzig Jahre später, habe ich unser damaliges Haus, das zwischenzeitlich nicht mehr bewohnt ist, besucht, um mir einige Erinnerungen an meine Kindheit zurückzuholen. Aber eigentlich hat es mich, in dem verfallenden Zustand, in dem ich es angetroffen habe, eher an die eigene Vergänglichkeit erinnert........ denn nichts währt ewig.


Dieses Haus, Baujahr 1895, haben meine Eltern Anfang der 50 iger erworben. Links am Anbau war die Einfahrt zur Räucherei mit Überschrift "Fischräucherei R. Mach" und im Hintergrund stand früher ein ca. acht Meter hoher Schornstein, der Räucheröfen.


Das erste Fenster war das Kühlhaus und das zweite Büro. Dahinter eine Tür für die Raucherpause der Mitarbeiter.


Dieses Trümmerfeld war die eigentliche Räucherei mit vier Öfen und wurde von den Eigentümern nach uns (ab Ende 1970) nach dem Abriss offensichtlich nie mehr betreten.


Vielleicht hätte ich es mal mit Ausgrabungen versuchen sollen.......wer weiß was da noch verborgen ist


Dieses freie Stück, das uns als Spielplatz diente, war von einer Mauer mit einem extra Tor umgeben. Dahinter verbarg sich unser uneinnehmbares Indianerdorf mit Schilfhütten Marke Eigenbau.........


Bei einem Blick in den Cuxhavener Amerikahafen fällt mir sofort das große Schwimmdock der Mützefeldwerft ins Auge. Auf dieser Werft habe ich 1959, noch dreizehnjährig und eher unfreiwillig, mein erstes eigenes Geld verdient. 


Allerdings lag diese Werft zu der Zeit noch fast mitten in der Stadt. Aber auch damals herrschte auf der Werft schon ein reger Reparaturbetrieb. Küstenfrachter, Fischdampfer, und Behördenschiffe, wie das Fischereischutzboot "Poseidon" (im Vordergrund), auf dem mein Vater in den 50 zigern einmal als Taucher angemustert hatte, wurden dort an Land gezogen und repariert.
Ich wollte eigentlich Seemann werden, konnte aber, da ich bei meiner Schulentlassung erst dreizehn war und das Mindestalter für Seeleute vierzehn war, noch nicht anmustern. Auf der Werft aber durfte ich schon arbeiten und so verbrachte ich dort, als "Schietgänger" , die unter anderem die Bilgen der Schiffe reinigen mussten, die ersten Monate meines Berufslebens und wartete sehnsüchtig darauf, endlich vierzehn zu werden. 

 

Dann war es endlich soweit.......ich wurde Seemann. Auf dem Foto in meinem ersten Seefahrtsbuch von 1959 bin ich noch 13 Jahre. Am 29.05. ging ich an Bord und wir gingen direkt auf Fangfahrt in die Nordsee.. Am 31.05. wurde ich 14 und ab dem 01.06.1959 war ich dann auch offiziell angemustert.
Weiteres dazu hier im Blog in meiner Biografie "Von Einem der auszog das Leben zu lernen"




05.07.2020

Geht eine Tür zu, geht irgendwo auch wieder eine auf.....

Nach achtundzwanzig Stunden non stopp (ohne Übernachtungsmöglichkeiten unterwegs und auch ohne geöffnete Sanitäreinrichtungen) bin ich, ohne meinen Wohnwagen, Mitte Mai von Andalusien nach Hause gefahren. Dabei habe ich mir an nur einem Vormittag durch Frankreich drei Strafzettel eingefangen. Die Straßen waren leer aber unsere französische Freunde lagen offensichtlich auf der Lauer um die coronabedingten Steuerausfälle wenigstens etwas aufzubessern. Mein geliebter alter Benz mit dreihunderttausend Kilometer auf dem Buckel, hat auch diese dreitausend Kilometer wieder ohne Murren auf sich genommen und mich sicher in meinem Refugium abgeliefert. Aber hier zu Hause, hat mir der TÜV mein schönes Auto abgenommen..... Ich glaube die bekommen von der Autoindustrie ein Kopfgeld für jedes Fahrzeug, das sie stilllegen. 
Ein Händler hat ihn mir für eintausend Euro abgekauft und jetzt fährt er sicher noch zehn Jahre in Russland. Ich wünsche ihm, dass er in liebevolle Hände gekommen ist......mit mir zusammen, wie eigentlich geplant, uralt zu werden, hat ja leider nicht geklappt. 
Jetzt ohne Auto, habe ich pünktlich zu meinem Geburtstag, Ende Mai, einen Smart mit Inhalt bei mir aufgenommen. Und das mit allen Folgen, d.h. Platz in den Schränken für das reichhaltige Equipment einer Frau machen und die mittlerweile bei mir aufgetretene Verwahrlosung zurückfahren. Meine Datscha auf Vordermann bringen. Dann im Kinderzimmer eins der Etagenbetten ausbauen, um einen Reserveschlafplatz für Schnarcher zu schaffen, bei Chefkoch stundenlang nach Rezepten für Vegetarier suchen und, und, und....... Nach vier Tagen Gartenarbeit, damit alles wieder schön grünt und blüht, und vegetarisch kochen lernen habe ich dann zu meinem Geburtstag Spargel, Kartoffel - Knoblauchpüree´ mit zwei Schnitzel (eigentlich für mich) zubereitet, und was meint ihr, wer mir ein Schnitzel weggefuttert hat......richtig, meine Vegetarierin. Aber meinen Rotwein muss (darf) ich mir noch alleine hinter die (Corona) Binde kippen. dabei hatte ich extra für diesen Anlass und für liebe Gäste, die aufgrund der Beschränkungen leider nicht gekommen sind, noch ein paar Fläschchen Rioja zur Seite gestellt. Auf den habe ich dann aber in der Hoffnung, dass irgendwann wieder Besucher möglich sind, verzichtet und auf meinen Consum Cuvee´, von dem ich noch fünfzig Liter in Reserve habe, zurückgegriffen. 
Nach meinem einsamen 70 ten (siehe meine Biografie), war ich an meinem 75 ten wenigstens NICHT mutterseelenalleine. Ich glaube, dass ich mich daran und an das Kinderbett gewöhnen kann......ok, kommt Zeit, kommt Rat. 
Meine neue Mitbewohnerin, die ich im Internet kennengelernt habe, hat einen Fahrer für ihr Wohnmobil, das wir inzwischen gemeinsam gekauft haben, gesucht und mich, aufgrund meiner Reiseberichte hier im Internet, dazu auserkoren, ihr zu Diensten zu sein. Ich fahre ich ja gerne und deshalb habe ich die Stelle angenommen. Nun freue ich mich, das ich mich mit dem acht - Meter, Geschoss mal wieder so richtig austoben kann. Wie schon gesagt.......geht eine Tür zu, geht irgendwo auch wieder eine auf.......










04.03.2020

Gefangen im Paradies.......Tagebuch aus Guantanamo


05.05.2020

Ich will nach Hause
Seit meinem letzten Eintrag sind nun schon wieder drei Wochen vergangen. Eigentlich bin ich der Meinung, ich hätte alle Vergehen, denen ich mich in den letzten Jahren schuldig gemacht habe, bereits abgesessen. Ich bin resozialisiert und hatte durch die Isolation keine Chance mir den Virus einzufangen. Man könnte mich jetzt unbedenklich wieder freilassen. Aber offensichtlich will meine Heimat mich nicht wiederhaben. Dabei habe ich immer brav meine Steuern bezahlt, keine Panamapapers gekauft und auch keine Kohle nach Luxemburg oder in die Schweiz transferiert ........Undank ist eben doch der Welten Lohn. 

Man hat zwar mehr als zweihunderttausend Deutsche auf Staatskosten wieder nach Hause geholt.......mich aber hier irgendwie vergessen. Ich könnte ab morgen zwar wieder auf meinen Dauercampingplatz an der Nordsee fahren aber die Toiletten sind dort noch nicht geöffnet......man hat vergessen, ein Hygienekonzept zu erstellen. Also ohne Klo geht es nicht und in die Büsche möchte ich mich auch nicht schlagen. Das heißt, weiterhin abwarten und Tee trinken. Dabei trinke ich lieber Rotwein und wenn es dann schon sein muss...... Kaffee.
Jetzt regnet es zwar nicht mehr, sondern mit 32° im Schatten habe ich schon einen Vorgeschmack auf den andalusischen Sommer bekommen und den möchte ich mir gerne ersparen.......ich will nach Hause 😱😭


Ostermontag 13.04.2020

Sch.......Festtage

Heute (eigentlich auch schon gestern), passt das Wetter zu meiner Stimmung.....es regnet und es ist mit 18° nicht gerade das, was man sich unter dem Wetter in Andalusien vorstellt. Ich weiß gar nicht, wann es das letzte Mal hier so schlecht war. Vielleicht sind das auch schon die Folgen des Klimawandels. In Deutschland Hitze und Trockenheit.....in Andalusien regnerisch und kalt. Seit ich hier in der Hütte wohne, hatten wir bestimmt die Hälfte der Zeit entweder Sturm oder Regen, oder beides. Aber da mir ein Osterspaziergang eh verwehrt ist, bleibe ich eben in meiner Zelle und blase Trübsal. Ok, ein high light habe ich immerhin......mein Osterhase ist superlecker


Zum Christentum und den damit verbundenen hohen Festtagen hat sich in mir beim genaueren Betrachten doch irgendwie der Ausdruck "Familienfest" festgesetzt. Vielleicht ist das aus meiner Seefahrtszeit hängen geblieben.....denn ich war an diesen Tagen immer in der Weltgeschichte unterwegs und habe die eigentlich doch rauen Seefahrer unter der Trennung von ihren Familien leiden gesehen. Diese Tage waren immer von den Meisten meiner Kollegen mit der Vorstellung von der heilen Welt in der Familie verbunden....... Irgendwie leide auch ich jetzt unter der mir von Außen erzwungenen Einsamkeit.

Ich habe gelesen, dass Corona einer höheren Weltordnung entstandenen sein könnte: Im Jahr 1720 die Pest, 1820 die Cholera, 1920 folgt die Spanische Grippe - und nun 2020 das neuartige Coronavirus......Vielleicht will uns eine höhere Macht hin und wieder einmal in unserer Verschwendungssucht und bei unserem Egoismus Einhalt gebieten.

Während ich mich jetzt echauffiert habe, lugt wenigstens die Sonne mal wieder etwas aus dem Grau hervor.....vielleicht erhält sie auch meine Feiertagsstimmung etwas.
Ein schönes Restostern wünsche ich allen, die meinem blog folgen
Der Knastbruder aus Guantanamo


 
Unschuldig hinter Gittern, aber hoffentlich nicht lebenslänglich


Kann mir nicht mal jemand eine Säge in einem Brotlaib schicken......ich will hier raus

08.04.2020

Ein gelungener Fluchtversuch
So, ich bin von Feindfahrt wieder heil zurückgekehrt. Ich habe mich, weil wir eigentlich nur noch hier im Ort einkaufen dürfen, heimlich durch die Tomatenplantagen und über die Dörfer zum Lidl nach El Ejido (ca. 15 Kilometer) durchgeschlagen.  Und ich habe es geschafft......hätten sie mich erwischt, hätte es mich bis 1.500 € kosten können. 

Bei Lidl musste ich eine halbe Stunde draußen in der Schlange anstehen, bis man mir  endlich Einlass gewährt hat (einer raus, einer rein). Handschuhe gab es am Eingang.....aber Masken sind noch nicht Pflicht. Deshalb habe ich auch auf das Anlegen meine schwarzen Zorro -Maske, mit Löchern für Augen, Nase und Mund, oder auf den Damenstrumpf verzichtet

Auf der Rückfahrt, kam ich an einer Tankstelle vorbei.....Diesel 84 Ct. Ich konnte nicht widerstehen und habe meinen Tank randvoll gemacht. Bei diesem Preis bin ich traurig, dass ich jetzt nicht mal wieder meinen alten Benz so richtig quälen und vollgas fahren kann. Das hätte mir vorher nicht leisten wollen, aber hätte mir jetzt bei dem Preis, richtig Spaß gemacht. Nur hier in Spanien ist eh bei 120 Schluss und mein Schleichweg wieder zurück, führte mich dann auch wieder mit schlappe 50 durch die Plantagen.
Jetzt ist mein Kühlschrank wieder zum Bersten voll. Karfreitag gibt es bei mir Gambas Mallorkinisch (Knoblauch, Chili ein gutes Olivenöl und Baguette). Für mein Ostermenü habe ich mir ein Karnickel gekauft und auch sonst werde ich bis Anfang Mai kein Hunger leider müssen. Div. Sorten Fisch, Hähnchen in jeglicher Form, Giros, 2,5 Kilo Schweinebraten, Hackfleisch, Pizza, Lasagne, Blumenkohl, Karotten, Stangenbohnen, Paprika, Tomaten........alles was ein (mein) Herz begehrt im Überfluss. Schon mein Vater pflegte zu sagen......wer nicht arbeitet sollte wenigstens gut essen 
Das Problem ist ja nicht das nach Deutschland fahren......ich glaube, das ist noch möglich, sondern die neusten Vorschriften. Zwei Wochen in Quarantäne und das wir Alten jetzt, zu unserem Schutz, auch weiterhin eingesperrt werden sollen. Wie und wo sollte das gehen, wenn doch mein Platz mich nicht reinlässt. Ich werde wohl noch eine ganze Weile hier ausharren müssen.......vielleicht sogar bis in den Sommer......nichts genaues weiß man nicht. Vielleicht muss ich wirklich noch so lange bleiben, bis das Virus mich endlich erwischt hat.
Für heute.....liebe Grüße und "Frohe Ostern" aus dem schattigen Andalusien (hier windig, wolkig und 18°) 
Rudolf


23.03.2020

Wieder alles auf Null....

Moin...... jetzt hat es auch  mich voll erwischt (nicht das Corona Virus) aber ich bin heimatlos..... Ich kann nicht mehr zurück, mein Refugium an der Nordsee wurde bis auf Weiteres geschlossen. Der Campingplatz hier in Andalusien wurde auch geschlossen......alle sind abgereist. Gott sei Dank, hat der Inhaber des Platzes uns drei Gestrandeten angeboten, in ein Bungalow umzuziehen. Das wurde von der hiesige Behörde erst einmal gestattet.





Nach einem Tag HARTER Arbeit bin ich gestern Abend tot ins Bett gefallen. Ich habe jetzt meinen Wohnwagen grundgereinigt, alles, was ich nach Hause (wenn ich dort jemals noch mal hinkommen sollte) mitnehmen möchte, und auch meine fünfzig Liter Rotwein (gedacht für den Sommer in Deutschland) in den Bungalow geräumt. Dann den Vorzeltteppich  gereingt und ihn mit den Gartenmöbel und der Satellitenschüssel im Wagen verstaut....... Der ist jetzt bis Ende Oktober erst einmal Geschichte......

Hier im Bungalow, in dem ich hoffentlich bis zu meiner Heimreise bleiben kann, musste ich mich ja auch erst einmal etwas wohnlich einrichten. Was packe ich wohin, und finde ich es dann später auch wieder? Wie gesagt......gestern Abend war ich weg und alle. 


Nachdem sich heute mein Kreuz wieder etwas beruhigt hat, werde ich mir in meiner neuen Küche (hier alles elektrisch) mal ein Belohnungsmahl kochen und es danach ruhig angehen lassen.......

Ruhig ist es hier aber sowieso.......es sind noch zwei Schweizer Ehepaare und ein Spanier hier. Sonst ist der Platz gespenstisch leer. Einmal am Tag schaut die Guardia Civil, heute zu viert (für sechs Personen), mit wichtigen Gesichtern vorbei, ob wir uns an die Regeln halten und im Bungalow bleiben. Hier in Spanien herrscht ja mittlerweile eine komplette Ausgangssperre. Einkaufen bei Lidl oder Aldi, im Nachbarort, dürfen wir auch nicht mehr......es bleibt uns nur der Consum hier im Ort. Noch habe ich, dank meines Eichhörnchensyndroms, ausreichend Vorräte..... und so muss ich wohl erst Ende nächster Woche, wieder mal los. Ich war jetzt schon fast zwei Wochen nicht mehr einkaufen und da ich ja hier eine Kühl - Gefrierkombination habe, werde ich mich das nächste Mal wohl für vier Wochen eindecken können. Ich hoffe, dass ich danach wieder in mein Sommerlager an der Nordseeküste zurückkehren kann.

Liebe Grüße aus Guantanamo

Rudolf (der noch virusfreie Gefangene)


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01.03.2020

Meine Gedanken zum Corona - Virus

Moin......ich bin immer noch im noch coronafreien Andalusien, habe aber gehört, dass die Leute in Deutschland überall Hamster kaufen, so dass sie mittlerweile schon ausverkauft sein sollen........ich brauche KEINEN Hamster, denn ich habe ein Eichhörnchensyndrom. Und als treuer Bürger bin ich, schon vor ein paar Jahren der Empfehlung unserer Regierung, gefolgt und habe mir eine eiserne Reserve angelegt. Es muss dort damals wohl jemand aus dem Wirtschaftsministerium das Buch "Blackout"gelesen haben und hat seinen Schluss daraus gezogen.......lesen bildet ja bekanntlich.Vorgestern habe ich die noch unbestätigte Nachricht bekommen, dass der Virus von Aldi, Lidl und Konsorten in den Umlauf gebracht wurde, glaube aber eher, dass das ein Notprogramm der Bundesregierung für die notleidenden Discounter ist. Die Ärmsten habe ja durch die niedrigen Preise, die sie aufgrund ihres sozialen Gewissens, zur Unterstützung der Kleinrentner vorhalten, und durch die andauernden Bauernproteste, kaum noch eine Gewinnspanne. Nach den Regierungsprogrammen, für die notleidende Autoindustrie, unterstützt man jetzt die Discounter durch die Verbreitung des Corona Virus..
Evtl. könnten aber auch die Vegetarier dahinter stecken.......die möchten die Menschen doch zu Körnerfresser umerziehen. Das geht doch am Besten, wenn man uns Kannibalen in Gewahrsam nimmt, und langsam dem Fleisch entwöhnt. Nicht von der Hand zu weisen ist auch die Theorie, dass die Umweltschützer, (vielleicht sogar Greta aus Schweden persönlich??) den Virus in Umlauf gebracht haben.......wenn die Menschheit in Quarantäne genommen wird.......wirkt sich das positiv auf unsere CO² Bilanz aus und könnte das Klima retten.
Hier in Andalusien ist mittlerweile auch schon alles in hellster Aufregung.......der erste Corona Fall wurde jetzt in Gibraltar, nur schlappe 300 Kilometer (ein Vogelschiss) von uns entfernt, festgestellt. Allerdings......durch den Brexit gehört Gibraltar ja nun nicht mehr zur EU und da gilt auch das Schengen Abkommen nicht mehr......dem Virus wird schon an der Grenze, wenn die Grenzer in richtig aufpassen, die Einreise verweigert. Sollte das (Virus) sich nicht daran halten .......ich bereite mich schon darauf vor, in Balerma in Quarantäne genommen zu werden. Das wäre aber nicht verkehrt, denn es (das Virus) soll ja wärmeempfindlich sein und in Deutschland ist das Wetter, dank Klimawandel, eh´ besch......eiden, da bleibe ich gerne noch ein bisschen.
Ansonsten huste ich auf diese ganze Hype, habe aber meinen Rechner mit Sagrotan desinfiziert bevor ich diesen Beitrag eingestellt habe, weil ich nicht weiß, ob mein Virenprogamm den Corona Virus erkennt und beseitigt.......und ich habe beim Schreiben einen Mundschutz getragen,

Liebe Grüße und bitte kauft nicht auch ihr noch den armen Peruanern ihre Hamster (oder waren es Meerschweinchen ?) weg. Ok........ich glaube mich noch zu erinnern, diese Tiere sind nicht jedermanns Leibgericht  .Ein herzliches moin aus dem sonnigen Andalusien (blauer Himmel 21°) und lasst es euch gut gehen

Rudolf  

PS: Weltweit erkranken jährlich 500 Mio. Menschen an der Grippe und ca. 600.00 sterben daran


25.02.2020

Das Neuste von der Coronafront

Nach noch unbestätigten Meldungen soll es einen Coronafall in einem Bordell in Valencia geben........über sechsundachtzig Menschen wurde eine vierzehntägige Quarantäne verhängt.....
Erkläre das mal bitte deiner Frau, wenn du ihr erzählt hast, dass du kegeln gehst.

Auch über "The Wall" im Süden ist das Virus nun in die USA eingedrungen. Es gibt sogar schon Tote. Laut einer unbestätigten Meldung handelt es sich aber lt. Trump nur um Demokraten....und überhaupt.......an Corona sind nur die Europäer (seine Freunde die Briten explizit ausgenommen) schuld.....die Übrigen könne es einfach nicht, deshalb lässt er sie nicht mehr ins Land.



Der Diesel kostet hier heute 13.03. an der billigsten Tankstelle, dank Corona,  94,9 Ct......da lacht das Herz. Ich werde höchstwahrscheinlich schon Ende der nächsten Woche zurückfahren. In Spanien ist die Situation ähnlich, wie in Italien......hier sind sogar schon Regierungsmitglieder betroffen und ich befürchte, dass irgendwann die Grenzen zugehen.
Ich höre nun ständig, dass die Alten (ab 70 ist man alt 😭) besonders aufpassen müssen. Ich, 75 damit uralt 😱muss dann ja wohl froh sein, wenn ich das überhaupt noch überlebe. Ok........dann bräuchte ich auch keine Rentenerhöhung (in welcher Form auch immer) mehr. Aber......wenn es mir bestimmt sein sollte,  an dem Corona Virus zu verenden, will ich das nicht in Spanien erleben, denn mein Spanisch reicht nicht aus, um meinen Nachruf und die Trauerrede zu verstehen. Und.......ich möchte mit einem gemütlichen "Rolling Home" und nicht mit einem feurigen Flamenco (in meinem Alter?!!)  verabschiedet werden...
Gerade komme ich vom Einkaufen zurück......beim Lidl und auch hier im Consum sind die Hamster bereits ausverkauft. Die Leute stehen teilweise mit ZWEI Einkaufswagen an der Kasse. Ich habe in beiden Läden noch nie so viele Menschen gesehen. Selbst die Tiefgarage im Consum (sonst immer leer), war heute voll. Ich muss aber nicht verhungern, sondern habe auch unter den Resten noch etwas gefunden, damit ich die nächsten Tage nicht vom Fleisch falle. Und.......durch die Flucht der Camper, habe ich heute 50 Liter Rotwein bunkern können, den mir sonst die Camper immer vor der Nase wegschnappen. Wenn Corona denn mein Ende bedeuten sollte, will ich es wenigsten mit einem (oder zwei) Kotelett und ausreichend Rotwein begehen können.
Ich wünsche allen ein stressfreies Wochenende und schicke sonnige Grüße (ich weiß, ich weiß, ihr kriegt jetzt selber Sonne). Trotzdem, unsere ist wärmer 😝
Liebe Grüße


Rudolf


Gedanken über das Insektensterben



Ein herzliches "moin" (norddeutscher Gruß) liebe Leser. Ich bin gerade auf einem Öko - Trip (zwinker) Und beim Lesen eines Berichtes einer Feierabendlerin, die sich Gedanken gemacht hat, warum Vögel durch Futtermangel zu Rassisten werden, ist mir etwas eingefallen, was die Wissenschaft bisher, soweit ich weiß, noch nicht berücksichtigt hat ......
Die Feierabendlerin hat nämlich festgestellt, dass die verschiedenen Vogelarten sich am Futterhäuschen bekämpfen und verdrängen (ähnlich wie wir heute mit den Flüchtlingen an unseren Grenzen umgehen). Dazu nun meine Vermutung.......
Das Vogelfutter wird wohl tatsächlich knapp. Das es am Insektensterben liegt, ist wohl auch wissenschaftlich unbestritten aber....... nicht die Landwirtschaft, sondern die Autofahrer sind schuld (wie eigentlich immer). Wenn die 60 Mio. allein in Deutschland (weltweit ca. 1.5 Mrd) zugelassenen Fahrzeuge täglich einhundert Insekten jeglicher Art umbringen, ist es kein Wunder, dass die Vögel kaum noch etwas zu fressen finden (zwinker)........Aber irgendwann werden sie (die Vögel) sich rächen. Alfred Hitchkock hat das ja in seinem Film "Die Vögel" schon sehr früh erkannt......Den Film " Die Flüchtlinge" hätte er vermutlich mittlerweile auch schon gedreht.......
Grüße
Rudolf (ich bin gut zu Vögeln.......und zu Flüchtlingen)

04.11.2019

Ich bin dann mal (wieder) weg.........the same procedure as every year.


Am 26.10. habe ich mich, rechtzeitig vor dem ersten Frost, in Richtung Süden abgesetzt. Die Tage davor waren recht stressig.......Mein Refugium an der Nordsee winterfest machen, mit dem Wohnwagen zum TÜV und wieder alles einräumen, was man so für ein halbes Jahr braucht. Dann vier Tage jeweils zwölf Stunden am Steuer, das schlaucht. Aber jetzt habe ich ja wieder ein paar Monate Zeit mich von den Strapazen zu erholen. Die meisten meiner Bekannten vom letzten Winter sind auch schon hier......da wird es bestimmt nicht langweilig....... Und wie jedes Jahr feiern wir den letzten Tag des Jahres wieder mit einer Paella und viel Rotwein in der Sonne Andalusiens. Während Anfang Februar ein schwerer Orkan über Deutschland fegt, blühen hier auf dem Campingplatz die Margeriten Bornholm in leuchtenden Farben. Im Umland südlich der Sierra Nevada, auf deren Höhen noch Schnee liegt, erfreuen die blühenden Mandelbäume und die atemberaubende Natur das Auge des Betrachters....... Dort oben in den Bergen liegt der als Schinkendorf bekannte Ort Trevelez auf ca.1.700 Meter Höhe. In dem höchstgelegene Dorf in der Sierra wird der berühmte Serrano Schinken in der Luft getrocknet. Eine Verkostung lohnt sich auf jeden Fall aber.......auch dieser Ort lebt vom Tourismus und so sind die Preise dem natürlich angepasst. Auf der Heimfahrt über Motril entlang des Rio Gualdalfeo bot der Rules Staudamm zwischen den Bergen viel Natur. Nach gut 250 Kilometer überwiegend durch enge Serpentinen, ist jetzt erst mal wieder Urlaub am Strand angesagt.......
Und natürlich darf auch das obligatorische Grünkohlessen nicht fehlen......allerdings ohne die eigentlh dazugehörige Boßeltour, es hatte nämlich keiner einen Bollerwagen dabei und ich weiß nicht warum...... keiner wollte Glühwein.


Ich habe mich schon wieder wohnlich eingerichtet.......der Winter kann kommen

 Die Bucht von Balerma ........einmal bei Windstille


Und einmal vom Levante (ein spanischer Mittelmeerwind, der durch die Straße von Gibraltar fegt) aufgewühlt
Abendstimmung am Campingplatz

Der Chefkoch mit seiner von allen Seiten hoch gelobten Paella



Es hat allen geschmeckt und die Paella 2020 / 21 ist schon wieder verabredet

Rudolf in voller Blüte

Wenn man sich ein paar Kilometer von der Küste entfernt, hat man die mit Plastik verhüllte Landschaft verlassen und findet sich zwischen den typisch andalusischen weißen Dörfern wieder

Mandelblüte........

überall am Wegesrand

Aber.......ein Rest vom Winter ist in den höchsten Bergen der Sierra noch vorhanden


Vor uns liegt Trevelez auf ca.1.700 Meter Höhe. In dem höchstgelegene Dorf in der Sierra wird der berühmte Serrano Schinken in der Luft getrocknet.

Aber, die Preise........da muss man schon ein echter Gurmet sein, um sich das leisten zu wollen









12.09.2019

Selbstversorger........arm, aber mit einer hervorragenden Ökobilanz

Nach "Friday for Future" sprechen alle von dem ökologischen Fußabdruck, den jeder hinterlässt........
Nachdem mich das Schicksal.....oder wer oder was auch immer, mich aus meinem recht wohlhabendem Leben gestoßen hat, muss ich kleine Brötchen backen. Da ich mich für meine Situation selbst verantwortlich fühle, lehne ich öffentliche Hilfe ab. Das ist der Grund, warum ich jetzt ohne irgendeine Unterstützung fast autark auf einem (nein zwei) Campingplätzen lebe......
Im Sommer in Norddeutschland und im Winter im sonnigen Andalusien......
Jetzt zu meiner Ökobilanz.......
Bis auf die Hin - und Rückreise nach Spanien (zusammen ca 5.500 Kilometer) leistet mein alter Diesel (mit Katalisator) im Jahr maximal 1.000 Kilometer.....
Ich hasse Kreuzfahrten, diese schwimmenden "All inclusiv Hotels" die Häfen verstopfen und mit ihren Abgasen verpesten. Flugreisen in ferne Länder, weil ich den Massentourismus, der fremden Kulturen eigentlich immer nur ausgebeutet hat, nicht mag. Ich brauche kaum Heizung, keine Socken (aus Bangladesch) keine Abendgarderobe die Gucci billig in Vietnam produziert, trage Camperclogs und keine festen Schuhe aus brasilianischem Rindsleder, für die man den Regenwald in Brand setzen muss  (ich war in einem Schuhladen zuletzt vor sieben Jahren) und hier im Norden ernte ich meine Bio - Tomaten, Küchenkräuter jeglicher Art und Chili aus eigenem Anbau, gehe Pilze sammeln, meine Krabben werden nicht in Marokko gepult und die andalusischen Tomaten und Paprika kaufe ich direkt vor Ort......
Bei meiner, wie ich glaube hervorragenden Ökobilanz, werde ich mit meinem ökologischen Fußabduck (Größe 46......😂lach) den prognostzierten Weltuntergang wohl nicht verschulden, daher schlafe ich gut, denn wie heißt es doch so schön.......ein gutes Gewissen ist ein gutes Ruhekissen.......😂lach

Gewürzlorber und Chili aus eigenem Anbau

Biotomaten aus eigenem Anbau

Und die noch nachwachsenden Tomaten reichen noch bis Mitte Oktober 

Erst gingen sie in die Pilze.......jetzt stillt se. Champignons, Birken- und Steinpilze, selbst gebückt