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23.12.2013

20.12. - 23.12.2013 Andalusien ......Wo sich Berge und Meer treffen

Ich glaube ich habe mich in Andalusien, das Land des Flamenco, des Stierkampfes, und der Costa del Sol, dieses Stückchen Erde, voller wilder Schönheit malerischer weißer Städtchen und herrlicher Strände, verliebt.
Dabei habe ich noch lange nicht alles gesehen. Vorgestern bin ich bei strahlend blauem Himmel nach Ronda, das in ca. 60 km Luftlinie nördlich von meinem Standort am Mittelmeer liegt, gefahren.

Auch hier kann man wieder mal den Spruch verwenden: der Weg ist das Ziel. Kurz nachdem ich die Küste verlassen hatte, wand sich die Straße in atemberaubenden Serpentienen bis auf eine Höhe von über 1000 m. Eine herrliche Fahrt, vorbei an weißen Dörfern, die an die Berghänge geklebt schienen. Es gab immer wieder Aussichtspunkte, an denen ich halten konnte um ein paar Eindrücke fotografisch festzuhalten. Von einem dieser Punkte konnte ich sogar den ca. 100 km entfernten  Felsen von Giraltar und die afrikanische Küste fotografieren. Wenn es dort oben auch recht kühl war, dieser Ausblick war einfach gigantisch.
Das Städtchen Ronda, sehr schön weihnachtlich geschmückt, erweckt in mir das erste Mal seit ich in Spanien bin, ein weihnachtliches Gefühl.
Leider fand ich in den engen Gassen keinen Parkplatz. Offensichtlich waren alle Bewohner der Umgebung hier bei Weihnachtseinkäufen. So musste ich nach einem Foto den Ort schon wieder verlassen. Als ich am Spätnachmittag wieder in Manilva ankam hatte ich mich mehr als 200 km durch die Gegend geschlängelt.

Gestern sollte mich das Navi nach Algar, in ca. 100 km Luftlinie nordwestlich vom Campingplatz Bella Vista führen. Ich fuhr etwas früher los, da ich den Rückweg über Cadiz geplant hatte.
Auf dieser Strecke, mit einer Fahrbahnbreite von stellenweise nur 1,80 m und noch engeren Kurven als gestern, fiel mir der Spruch ein: der Herrgott sprach: "Was jammerst Du so, bete und sei froh, es könnte schlimmer kommen" und ich betete und war froh und es kam schlimmer.
Teilweise war die halbe Straße den Abhang heruntergerutscht und ich musste mich auf der anderen Hälfte ungesichert dicht am Abgrund vorbeilavieren. Ich fuhr durch eine absolut einsame Gegend durch dichte Korkeichenwälder und hatte das Gefühl alleine auf der Welt zu sein. Für mindestens eine dreiviertel Stunde keine weiteren Verkehrsteilnehmer, weder vor noch hinter mir bis mir plözlich Rindviecher den Weg versperrten. Woher kamen sie und wohin wollten sie? Es gab keine Anzeichen von menschlichen Behausungen in der Nähe. Waren es Kampfstiere auf dem Weg nach Sevilla? Milchkühe waren es jedenfalls nicht und ich war froh mir kein rotes Auto gemietet zu haben. Obwohl auf eine Beule mehr würde es ja nun auch nicht mehr ankommen.
War ich vorgestern froh nicht mit dem Womo unterwegs gewesen zu sein, heute wäre es absolut unmöglich gewesen.
Nachdem sich der Wald gelichtet hatte, sah ich Orangenhaine so weit das Auge reichte und auch wieder  weiße Dörfer wie z.b. Los Angeles. Das Gelände wurde flacher und in den sanften Hügeln eingebettet erstreckten sich die malerische Stauseen in der Nähe von Algar. Weiter nach Nordwesten in Richtung Sevilla erreiche ich das Delta des Guadalquivir. Dieser Fluß ist ist mit einer Länge von 657 km der fünftlängste Fluss Spaniens (nach Tajo, Ebro, Duero, und Guadiana) und der längste in Andalusien. Der Guadalquivir ist der einzige schiffbare Fluss Spaniens. Derzeit ist er bis Sevilla auch für Hochseeschiffe schiffbar. Zu Zeiten der Römer war er bis Córdoba zu befahren.
Es ist mittlerweile zu spät geworden um noch Sevilla zu erkunden. Ich habe noch ca 200 km Heimfahrt vor mir und den ganzen Tag noch nichts gegessen. Ich bin ja noch länger in Andalusien und wenn ich es diesesmal nicht schaffe, dann eben das nächstemal. Also drehe ich um und schneller als die Polizei erlaubt bin ich wieder in Manilva.

 
























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