Granada
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, die Schönheiten Andalusiens zu
beschreiben. Ein absolutes Muss ist die Alhambra in Granada. Allerdings
wer morgens zu spät aus den Federn kommt.......den bestraft das Leben.
Ist die Historie von Granada doch eng mit den Mauren verbunden, hat man
aber, wenn man zu spät kommt, den Eindruck es wären nicht die Mauren
gewesen, sondern dass irgendwie das Reich der Mitte daran beteiligt
gewesen sein muss........es gibt ab zehn / elf Uhr hier an der Alhambra
auf jeden Fall mehr Chinesen als Mauren. Also.......früh aufstehen und
los geht´s entlang der Küste in Richtung Malaga.......
Nach Motril führt eine Schnellstraße direkt nach Granada. Vorbei geht es
an den schneebedeckten Gipfeln, der Sierra Nevada, die mich nach dem
frühlingshaften Wetter an der Küste, daran erinnern, dass jetzt, im
Februar ja in Deutschland eigentlich noch tiefster Winter ist........
Nach eineinhalb Stunden mit grandiosen Aussichten habe ich mein Ziel erreicht.........die Alhambra. Dazu ist bei Wikipedia folgendes zu lesen:
"Die Alhambra ist eine bedeutende Stadtburg auf dem Sabikah-Hügel von
Granada. Die als eines der schönsten Beispiele des maurischen Stils der
islamischen Kunst gilt. Der Baukomplex ist eine für das Mittelalter
typische Kombination aus einer befestigten Oberstadt mit einer separat
befestigten Zitadelle für den Machthaber. Die Oberstadt beherbergte
neben dem Adel und dem Militär auch die höher stehende Bürgerschaft,
Kaufleute sowie wichtige Handwerker. Auch die Waffenschmiede befand sich
hier. Als Alcazaba wird in der Literatur eine Stadtburg (Akropolis)
bezeichnet, eine großflächige Befestigungsanlage mit stadtähnlichem
Charakter mit Stadtburg oder Zitadelle. In Granada wird die Zitadelle
als Alcazaba bezeichnet, während die Gesamtanlage Alhambra heißt.
Der Burgberg war bereits in vorrömischer Zeit besiedelt. Nach der
Eroberung der iberischen Halbinsel erbauten die Mauren hier eine Burg.
Urkundliche Erwähnung fand sie während der Bürgerkriege des 9. bis 12.
Jahrhunderts als „Ma’qil Ilbīra“ (Elvira-Festung), als Sawwar Ibn Hamdun
wegen Bürgerunruhen im Kalifat von Córdoba in die Festung zog. Sie
bewies ihren Wert als Festung auch in mehreren Kriegen gegen das Kalifat
von Córdoba.
Unter König Bādis ibn Habbūs (1038–1073) erbaute sein jüdischer Kanzler
Jūsuf ibn Naghralla (Jehoseph han-Nāghīdh) auf dem Felsen der Alhambra
eine Festung (al-ḥiṣn al-ḥamrāʿ), nach den Memoiren von ʿAbd Allāh
(1073–1090), um sich vor der Bevölkerung der Stadt zu schützen.
Im Jahr 1238 verlegte der erste Nasridenherrscher, Muhammad ibn Yusuf
ibn Nasr Al-Ahmar (dt.: „der Rote“), seine Residenz von Jaén nach
Granada und begründete als Mohammed I. in Granada seine eigene Dynastie,
die Nasriden, die bis 1492 über das Emirat von Granada herrschte.
Muhammad veranlasste den Bau der Zitadelle auf dem Gelände der heutigen
Alhambra. Die Befestigung der Alcazaba (Oberstadt) wurde im 13. und 14.
Jahrhundert errichtet. Der Herrscherthron stand im Comares-Turm am Rande
der Festung. So hatten die Emire stets ihr Land im Blick.
Unter Yusuf I. (1333–1354) und Muhammad V. (1354–1391) wurde die Nutzung
der Alcazaba neu organisiert. Die Zitadelle hatte nun eine rein
militärische Bedeutung. Die restliche Oberstadt wurde zum Regierungs-
und Verwaltungssitz ausgebaut. Die Privatresidenzen der Emire befanden
sich ebenfalls hier. Im Kellerraum des Comares-Turmes ließ Emir Abu
l-Hasan Ali auf Betreiben seiner Geliebten Soraja seine Frau Aisha und
den Kronprinzen, Muhammad (Boabdil), einsperren. Den beiden gelang
jedoch der Legende nach in einem Korb, den Helfer außen am Turm
herabließen, die Flucht.
Unter der Herrschaft der Kalifen von Córdoba war Al-Andalus ein reiches,
blühendes Land. Kunst und Wissenschaft waren weltberühmt, das Handwerk
galt in ganz Europa als Vorbild. Für alle Kinder gab es Schulen, für die
Einwohner der Stadt Krankenhäuser, Bibliotheken und Freizeitzentren.
Die Straßen waren befestigt, und es gab überall Wasserleitungen – im
christlichen Europa war solch ein Luxus unbekannt. Im Emirat von
Granada, obwohl politisch und wirtschaftlich in hohem Maße von Kastilien
abhängig, erlebte diese Kultur eine letzte, späte Blüte.
Gegen Ende des Nasridenreiches wurde die Zitadelle durch ein
Artillerie-Bollwerk in Richtung der Stadt verstärkt.
Der letzte maurische Herrscher Muhammad XII. (Boabdil) kapitulierte nach
langer Belagerung im November 1491 und übergab die Festung am 2. Januar
1492 an die Katholischen Könige (spanisch Reyes Católicos). Damit fiel
die letzte Bastion der Mauren in Spanien."
Blick von der Alhambra auf die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada
Blick von der Alhambra auf die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada
Blick auf die Alhambra
Granada
Alhambra
Gartenanlage und Innenhof
Wand - und Fensterverzierungen des Wohntraktes
Löwenhof mit dem Löwenbrunnen
Löwenbrunnen
Comares, Myrtenhof
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Ronda
Eine der schönsten Städte hier im südlichen Andalusien ist für mich
Ronda........Mit ca. 35.000 Einwohnern, Rondeños genannt, und einer Fläche von
rund 480 km² ist Ronda eine der größten Ortschaften unter den „weißen Dörfern“
Andalusiens. Ronda liegt auf einer Höhe von 723 m über dem Meeresspiegel,
rund 113 km westlich der Provinzhauptstadt Málaga und 50 km nördlich der Costa
del Sol. Sie besitzt eine atemberaubende Lage auf einem Berggipfel oberhalb
einer ca. 100 Meter tiefen Schlucht. Diese Schlucht (El Tajo) teilt die
Neustadt, die ungefähr aus dem 15. Jahrhundert stammt, von der Altstadt
aus der Zeit der maurischen Herrschaft. Überspannt wird der Abgrund von drei
Brücken: die Puente Árabe („Arabische Brücke“), die Puente Viejo („Alte
Brücke“) und die bekannteste, die im 18. Jahrhundert erbaute Puente Nueva
(„Neue Brücke“). Die Puente Nuevo, eine Steinbrücke über der Schlucht, bietet
einen hervorragenden Aussichtspunkt, über die Schlucht und und gestattet den
Blick weit in die, als Serranía de Ronda bekannten Berglandschaft, zu der auch
die Naturparks Sierra de Grazalema und Sierra de las Nieves gehören, hinein.
Die in der Neustadt gelegene Plaza de Toros, eine legendäre Stierkampfarena aus
dem 18. Jahrhundert, gehört zu den hervorstechendsten Wahrzeichen der
Stadt.
Bekanntlich führen ja viele Wege
nach Rom aber es gibt immer einen, der schöner ist als wie der andere, deshalb
wähle ich dieses Mal die Strecke von der Küste über Manilva auf die A-377. Die
sehr kurvenreiche Straße führt durch tolle Landschaften und Felsformationen,
vorbei an weißen Dörfern.
Immer wieder gibt es an besonders schönen Aussichtspunken Parkmöglichkeiten und die Luft war so klar, dass aus ca. 50 Kilometern Entfernung noch der Felsen von Gibraltar gut zu erkennen war...... Auf diesem Felsen leben im Übrigen, die einzigen Affen Europas in freier Wildbahn.
Auf einer vorhergehenden Tour konnte ich diese Fotos vom Felsen aus der Nähe machen. Ich betitelte diese Fotos damals mit "Dunkle Wolken über dem Empire" nicht ahnend, dass, nach dem zwischenzeitlich erfolgten Brexit, dieser Titel einen tieferen Sinn bekommen sollte........
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Nochmal "Dunkle Wolken über dem Empire" |
Die "Weißen Dörfer" sind ja jedem Andalusienkenner bekannt aber kennt jemand das "Blaue Dorf" Juzcar??........ Etwa 25 Kilometer vor Ronda, bin ich aus reiner Neugierde einer kleineren Abzweigung gefolgt und was sehe ich?.......Eingebettet in den Bergen liegt ein komplett in babyblau gestrichenes Dorf....... Juzcar ein Ort mit ca. 220 Einwohnern gilt als das erste Schlumpfdorf der Welt. Aus Anlass der Weltpremiere des Films "Die Schlümpfe" am 16. Juni 2011 in Júzcar wurden alle Fassaden des Dorfes blau gefärbt, einschließlich der Kirche und Grabsteine. Bei einer Abstimmung zum Ende des Jahres 2011 wurden die Bewohner gefragt, ob die Häuser weiterhin blau bleiben oder in den weißen Ursprungszustand zurückversetzt werden sollen. 33 Bewohner stimmten dagegen, 141 Bewohner dafür. Damit blieb Júzcar blau........
Aus - und Ansichten von der Puente Nueva in die Schlucht und die, Ronda umgebende Landschaft
Todesmutig stelle ich mich vor der Plaza de Toros dem wilden Stier.......Gott sei Dank reagiert er nur auf eine rote Muleta
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Cordoba
Andalusienkenner unter meinen Campingfreunden haben mir erzählt, dass an Cordoba kein Weg vorbeigeht, also führt mich meine nächste Tour dahin..... Córdoba (gesprochen Cordowa) ist die Hauptstadt der Provinz Córdoba im
Süden Spaniens und die drittgrößte Stadt Andalusiens. Die Stadt, deren
Vorläufer bis in die römische Antike reicht, ist von ihrem historischen
Erbe und vielen Bauten aus der Zeit der maurischen Herrschaft geprägt,
als Córdoba zeitweilig das Zentrum von Regierung und Gelehrsamkeit auf
der iberischen Halbinsel und eine der größten Städte der Welt war. Die
aus einer Moschee hervorgegangene Mezquita-Catedral, eine der größten
erhaltenen Kathedralen Europas, ist seit 1984 und ein Großteil der Altstadt seit
1994 UNESCO-Weltkulturerbe......
Ich folge der Route der
Kalifen........diese Straße verbindet Granada und Cordoba, die
jeweiligen Hauptstädte der Kalifen- bzw. Nasridenherrschaft in
Al-Andalus. Im Mittelalter zählte der Weg zu den meistfrequentierten
Strecken auf der Iberischen Halbinsel. Händler aus der ganzen bis dahin
bekannten Welt nützten ihn als Versorgungsroute für die beiden
bedeutenden Orte sowie als Handelsweg. Daneben war er der Weg des
Wissens, der Wissenschaften und der Künste. Von Granada führt die Route
weiter vorbei an historisch bedeutende Orte mit mächtigen
Verteidigungsanlagen und Stadtmauern wie Baena, Castro del Río und
Espejodie die auch für ihre hervorragenden Olivenöle berühmt sind. In
dieser Ecke findet man Olivenplantagen, soweit das Auge reicht und
natürlich lasse ich es mir nicht nehmen, mich unterwegs an einer Ölmühle
mit kaltgepresstem Olivenöl der Spitzenklasse zu einem
touristenunabhängigem Preis einzudecken.......
Zur Geschichte Cordobas ist bei Wikipedia folgendes zu lesen:
Córdoba geht auf eine alte iberische Siedlung zurück. Sie wurde 169 v.
Chr. von den Römern besetzt und entwickelte sich als Corduba zum
Hauptort Südspaniens. Aus der römischen Zeit stammt auch die Puente
Romano („Römische Brücke“). Sie führt über den Guadalquivir, dem
einzigen schiffbaren Fluss Spaniens, auf dem zur Römerzeit Lastschiffe
bis Cordoba fuhren, zur Kathedrale und hat 16 Bögen. Sie wurde nach der
Schlacht von Munda (45 v. Chr.) von den Römern errichtet und war einst
Bestandteil der Via Augusta. Die Brücke wurde im 10. Jahrhundert von den
residierenden maurischen Kalifen vollständig erneuert und nach der
Reconquista mehrfach renoviert. Im 3. oder 4. Jahrhundert wurde Corduba
Bischofssitz. Einer der ersten Bischöfe soll Ossius (Hosius) gewesen
sein, der als Berater Konstantins des Großen u. a. maßgeblich das Konzil
von Nicäa beeinflusste.
Nach der Zerstörung durch die Vandalen blieb Córdoba Teil des
Westgotenreiches. Von 554 bis 571 gehörte es zur oströmischen Provinz
Spania. Nach der Rückeroberung durch die Westgoten 572 verlor es an
Bedeutung und verfiel zusehends.
711 wurde die Stadt von den Mauren eingenommen, war ab 716 zeitweise
Sitz der Statthalter von al-Andalus und ab 756 die Hauptstadt des
umayyadischen Emirats von Córdoba. Im 9. Jahrhundert wirkten hier der
Universalgelehrte ʿAbd al-Malik ibn Habīb sowie der Traditionarier Baqī
ibn Machlad, dem eine Schlüsselrolle bei der Einführung der
Hadith-Gelehrsamkeit in al-Andalus zukommt. Im 10. Jahrhundert wurde das
Kalifat von Córdoba errichtet. In dieser Zeit lebten ungefähr eine
halbe Million Menschen in Córdoba (arabisch قرطبة, Qurtuba), das damals
eine der größten Städte der bekannten Welt war. Christen, Juden und
Muslime lebten meistens friedlich zusammen. Nach Aussage des
andalusischen Gelehrten asch-Schaqundī (gest. 1231/32) waren die
Bewohner von Córdoba die eifrigsten Anhänger der malikitischen
Rechtsschule, so dass sie keinen Herrscher einsetzten, wenn er nicht
gelobte, sich bei seinen Entscheidungen nach diesem Madhhab zu
richten.
Nach dem Untergang des Kalifats errang in der Zeit der Taifa-Königreiche
zunächst 1031 die maurische Dynastie der Dschahwariden die Herrschaft,
die 1069 von den Abbadiden aus Sevilla abgelöst wurde. Nach deren Sturz
1091 gehörte die Stadt zum Herrschaftsbereich der Berberdynastie der
Almoraviden. 1148 wurde die Stadt von den Almohaden erobert und 1236, im
Rahmen der Reconquista, von den christlichen Truppen für Kastilien (Fall
von Córdoba).
Während des spanischen Unabhängigkeitskrieges wurde die Stadt am 8. Juni
1808 von französischen Truppen unter General Pierre Dupont de l’Étang
eingenommen, ausgeplündert und zum großen Teil zerstört.
Heute hat Cordoba ca. 326.000 Einwohner die zum großen Teil vom Tourismus provitieren.
Die Mezquita-Catedral ist das bedeutendste Bauwerk der Stadt, das ab 784
als Moschee errichtet und mehrfach erweitert wurde. Mit seiner
Ausdehnung von 23.000 m² wäre es heute die drittgrößte Moschee der Welt.
Etwa 860 Marmorsäulen in parallelen Reihen tragen jeweils zwei
übereinanderliegende Bögen und bewirken so ein besonderes Spiel von
Licht und Schatten. Die wohl bedeutendste Gebetsnische maurischer
Herkunft ist die ca. 960 von al-Hakam II. erbaute Mihrab, ein gewölbter
Schrein mit byzantinischen Mosaiken. 1236, im Jahr der Rückeroberung
durch die Christen, wurde die Moschee zur christlichen Kathedrale
geweiht. In der Mitte der Moschee wurde ab 1523 über 234 Jahre hinweg
ein gewaltiges Kirchenschiff im Stil der Renaissance erbaut.